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Qi2 ohne Magnete: MagSafe-Alternative stiftet Verwirrung mit irreführendem Marketing

Apple MagSafe bildet die Basis für Qi2, und ist daher vollständig mit dem neueren Standard kompatibel. (Bildquelle: Apple)
Apple MagSafe bildet die Basis für Qi2, und ist daher vollständig mit dem neueren Standard kompatibel. (Bildquelle: Apple)
Der Qi2-Standard sollte Apple MagSafe auch Android-Smartphones, Ladegeräten und Zubehör von Drittanbietern öffnen, ohne Lizenzgebühren an Apple bezahlen zu müssen. Der Marktstart hat aber nicht nur länger als erwartet gedauert, das Branding rund um zwei Komponenten des Standards stiftet nun Verwirrung im Netz.

Der Qi2-Standard wurde Anfang 2023 angekündigt, und ist technisch praktisch identisch mit Apple MagSafe, wie man es vom iPhone 15 (ca. 795 Euro auf Amazon) kennt. Das ist keineswegs Zufall, denn die Technologie hinter dem Standard wurde dem Wireless Power Consortium durch Apple zur Verfügung gestellt.

Das hat für alle Beteiligten Vorteile – Qi2-Zubehör ist auch mit dem iPhone kompatibel und günstiger, da keine Gebühren an Apple abgeführt werden müssen, während Käufer von Android-Smartphones mit Qi2-Support auch MagSafe-Zubehör verwenden können. Schon zum Launch hat das Wireless Power Consortium angekündigt, dass Qi2 aus zwei Komponenten besteht.

Dem Magnetic Power Profile (MPP), welches die magnetische Befestigung von Zubehör und die präzise Ausrichtung auf einem Ladegerät erlaubt, und dem Extended Power Profile (EPP), das zwar drahtloses Laden mit bis zu 15 Watt auf Qi2-Ladegeräten ermöglicht, das aber nicht zwangsläufig Magnete voraussetzt.


In den offiziellen Logo-Richtlinien des Wireless Power Consortium heißt es, dass Produkte, die keine Magnete besitzen, noch mit dem alten Qi-Logo vermarktet werden müssen. Wer also ein Qi2-Produkt mit Unterstützung für magnetisches Zubehör kaufen möchte, müsste demnach nur auf das Qi2-Logo achten. In der Praxis könnte es unter Umständen nicht immer ganz so einfach sein.

Denn auch die unten eingebettete Tabelle findet sich auf der offiziellen Qi-Webseite, wie der Entwickler Mishaal Rahman entdeckt hat, woraufhin Webseiten wie Android Headlines prompt spekuliert haben, dass das Google Pixel 9 doch Qi2 unterstützen könnte. Laut dieser Tabelle würde das ursprünglich für Qi2 vorgesehene Logo Produkte markieren, die keine Magnete unterstützen, zum Kennzeichnen des Magnetic Power Profile soll aber stattdessen ein Logo zum Einsatz kommt, welches durch einen Kreis umrahmt wird. 


Nachdem dieses Logo in der Vergangenheit vereinzelt zum Einsatz gekommen ist, hat ein Notebookcheck-Redakteur bereits zur CES mit einem der zuständigen Unternehmen gesprochen. Demnach handelt es sich dabei um ein veraltetes Logo, das letztendlich nicht zum Einsatz kommt. Das zeigt unter anderem auch das HMD Skyline, das erste Android-Smartphone mit Unterstützung für Qi2 inklusive Magnetic Power Profile, welches mit dem Qi2-Logo ohne Umrahmung vermarktet wird.

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich vereinzelte Hersteller nicht an die aktuellsten Richtlinien halten, oder aber Qi2-Produkte ohne MPP-Support schlicht als Qi2-kompatibel vermarkten, empfiehlt es sich aber dennoch, ein Produkt vor dem Kauf in der Datenbank des Wireless Power Consortium nachzuschlagen. Darin werden aktuell bereits über 600 Qi2-Produkte gelistet, von denen die meisten, aber nicht alle das Magnetic Power Profile unterstützen.

Die Verpackung des HMD Skyline zeigt das Qi2-Logo ohne Umrahmung, wie vom WPC vorgeschrieben. (Bildquelle: Nokiamob)
Die Verpackung des HMD Skyline zeigt das Qi2-Logo ohne Umrahmung, wie vom WPC vorgeschrieben. (Bildquelle: Nokiamob)

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Autor: Hannes Brecher, 19.08.2024 (Update: 19.08.2024)