Polizei verschickt über eine viertel Million stille SMS zur Ortung von Straftätern
Dass das Verbrechen im digitalen Zeitalter zwangsläufig auch mit technischen Mitteln bekämpft werden muss, dürfte für die meisten rechtschaffenen Bürger relativ verständlich sein. Aber der Umfang, in welchem die Berliner Polizei die sogenannte stille SMS im Jahr 2021 bisher genutzt hat, um Verbrecher zu lokalisieren, dürfte viele doch ein wenig überraschen.
So wurden laut einem Artikel von Teltarif in den vergangenen acht Monaten bereits 276.000 unsichtbare Kurzmitteilungen an gesuchte Personen versendet. Bei den meisten Betroffenen dürfte es sich offenbar um verdächtige Straftäter gehandelt haben, die nach einer gerichtlichen Genehmigung mithilfe der SMS angepingt wurden. Die somit vom Netzbetreiber erlangten Standort-Daten werden dann an die Polizei weitergegeben, weshalb dieses Unterfangen bei Datenschützern eher auf Kritik stößt, weil es prinzipiell auch zur generellen Überwachung missbraucht werden könnte. Aber auch andere Behörden, wie beispielsweise das in Köln ansässige Bundesamt für Verfassungsschutz, nutzen die Technik.
Die Berliner Polizei wollte unterdessen keine weiteren Angaben machen, mit welchen technischen Hilfsmitteln dieses Verfahren genau durchgeführt wird. Es wird jedoch schon seit einigen Jahren angewendet, so lag die Anzahl der von der Berliner Polizei versendeten unsichtbare SMS in den Vorjahren bei bis zu 450.000 Stück. Obwohl die Zahl der insgesamt 276.000 versendeten Kurznachrichten im laufenden Jahr relativ hoch erscheint, wird die Technik also schon seit längerer Zeit in diesem beachtlichen Umfang in Anspruch genommen.
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Quelle(n)
Teltarif, Bild: Maximilian Scheffler