Politik: Trump-Regierung geht weiter gegen Huawei vor
Nachdem der Handelskonflikt eigentlich vor einigen Tagen mit der Unterzeichnung eines ersten Abkommens zwischen China und den USA erst mal gestoppt werden sollte, hat der amerikanische Handelsminister Ross jetzt in einem Interview bekannt gegeben, dass die US-Regierung unter Trump noch weiter gegen Zulieferer von Huawei vorgehen möchte. Damit reagiert die Administration darauf, dass viele amerikanische Unternehmen das Embargo umgehen, indem sie angeben, dass ihre Produkte zu mehr als 75 Prozent im Ausland hergestellt werden, womit sie von dem Huawei-Bann nicht betroffen sind. Jetzt überlegt man im zuständigen Ministerium diese Grenze auf 90 Prozent anzuheben.
Gleichzeitig wurde heute bekannt, dass sich Huawei anscheinend zunehmend mit den Produkten amerikanischer Zulieferer eindeckt, um im Zweifel bis zu ein Jahr ohne neuen Lieferungen der entsprechenden Geräte auszukommen. Parallel dazu versucht Huawei andere chinesische Zulieferer zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten im Inland zu animieren, um langfristig unabhängig von amerikanischer Hardware zu werden.
Huawei spielt indes die Bedeutung des amerikanischen Embargos seit Monaten herunter. Dabei wurde in der Vergangenheit häufiger spekuliert, dass das Unternehmen dabei Hilfe von der chinesischen Zentralregierung bekommt. Wie genau die Situation in dem Konzern aktuell aussieht, ist allerdings schwer zu beurteilen, da es sich hier um ein rein privates Unternehmen handelt, das im Bezug auf seine finanzielle Situation relativ intransparent ist.
Es wird spannend sein zu sehen, wie andere Zulieferer auf die neuen Sanktionen reagieren. So könnten auch diverse asiatische Hersteller wie Samsung gezwungen sein, ihre Kooperation mit Huawei einzustellen. Hier gute Vorhersagen zu machen, dürfte derzeit aber fast unmöglich sein.