Pokémon Go: Das ist die letzten Tage passiert
Pokémon Go dominierte einige Wochen lang die Schlagzeilen und war willkommenes Futter im Sommerloch. In letzter Zeit ist es ruhiger geworden, aber in Spitzenzeiten waren 45 Millionen Spieler jeden Tag unterwegs und suchten nach Pokémons. Also durchaus ein weit verbreitetes Phänomen, das auf ganz unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft beachtet wird und beachtet werden muss.
Aktuelle Zahlen legen zwar nahe, dass es mittlerweile schon deutlich weniger Leute sind, die Pokémons jagen, aber über 30 Millionen sind immer noch eine stattliche Zahl. Weil aber auch die Zeit zurückgeht, die die Nutzer mit der Jagd verbringen, hat Hersteller Niantic nun ein Update auf den Server geladen, das häufiger zu Kontakt mit seltenen Pokémons führen soll und mehr Items bringen soll. Gleichzeitig hat der Hersteller versprochen, konsequenter gegen Cheater vorzugehen.
Der Hype rund um das mobile Game verursacht aber auch immer weider Ärger: Weil sie immer wieder fremde Leute im Garten hatten, die einen PokéStop aufsuchten, verklagte ein US-Ehepaar Niantic und Nintendo auf Schadensersatz. Der Ausgang des Prozesses ist noch offen. In Frankreich hat derweil ein Bürgermeister Pokémons in seinem Ort verboten, weil sie "wahllos und anarchisch" verteilt seien. Der Bürgermeister von Bressolles im Osten des Landes hat eine entsprechende Verfügung an Niantic und The Pokémon Company gesendet. In Nordrhein-Westfalen fordern Eltern und Lehrer angesichts des bevorstehenden Schulbeginns ein temporäres Verbot von Smartphones in der Schule. Erfahrungen konnten die meisten Schulen mit dem neuen Phänomen noch nicht sammeln, weil seit dem Erscheinen der App in Deutschland in den meisten Ländern Sommerferien waren.
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok soll es mittlerweile sogar eine Spezialeinheit der Polizei geben, die helfen soll, Unfälle aufgrund von Pokémon Go zu verhindern. Auch die Bundespolizei in Deutschland und lokale Flughafenbetreiber warnen vor Unfällen: Besonders durch PokéStops im Sicherheitsbereich seien die Nutzer gefährdet.
Es scheint als habe aktuell jeder eine Meinung zu Niantics Mobile Game: Ein sizilianischer Bischof hält das Spiel gar für Teufelswerk und will dagegen klagen. Anders sieht das offenbar die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg, die am Mittwoch in Bratislava unter der Aufsicht ihrer Bodyguards auf die Jagd nach Pokémons ging.