PlayStation 5: Der DualSense-Drift ist ein kaum fixbares Hardwareproblem und dürfte so gut wie jeden Spieler treffen
Wir hatten bereits darüber berichtet: Der PlayStation 5-Controller ist offenbar von einem mehr oder minder ausgeprägten Joystick-Drift betroffen, der über kurz oder lang auch zu juristischen Auseinandersetzungen führen dürfte. Nun liefert iFixit die technischen Hintergründe zum Problem.
Die schlechte Nachricht: Das Problem liegt in der Hardware begründet und ist nicht etwa Resultat eines Softwarefehlers - der sich potentiell beheben ließe. Stattdessen sind es wohl vier einzelne, in der Hardware bedingte Probleme, die zum Drift der Analogsticks (Affiliate-Link) führen können. Zum einen nutzen sich die zur Detektion der Bewegung genutzten Potentiometer schlicht ab. Diese Abnutzung führt zum fehlerhaften Auslesen der Spannung und damit der Bewegung. Das zweite Problemfeld ist in der Alterung und der Abnutzung der Feder begründet. Konkret wird eine Feder genutzt, um den Analogstick wieder in die Ausgangsstellung zu bringen. Bei einer (unregelmäßigen) Abnutzung kann der Analogstick in eine neue, objektiv gesehen nicht mehr neutrale (also mittige) Neutralstellung gebracht werden, was trotz korrekter Messung der Potentiometer zu Problemen führt
Der dritte Punkt stellt das Dehnen der aus Kunststoff bestehenden Analogsticks selbst dar, wobei iFixit als Resultat dieser Dehnung eher einen diffusen Genauigkeitsverlust als einen konstanten Drift sieht. Als vierter Faktor werden Kontaminationen etwa durch Staub und Feuchtigkeit beschrieben. Hier ließen sich theoretisch verschmutze Potentiometer säubern, wobei durch den hohen Integrationsgrad der Schmutz potentiell nur innerhalb des Controllers verschoben statt wirklich entfernt werden kann.
iFixit zieht insgesamt ein sehr ernüchterndes Fazit: Potentiometer der RKJXV-Serie des Herstellers Alps, welches für den Einsatz in Controllern vorgesehen sind, bringen eine spezifizierte Lebensdauer von 2.000.000 Betätigungen mit. Messungen des Portals zufolge kann es etwa beim Spielen nicht nur von Ego-Shootern durchaus zu 80 Rotationen in der Minute kommen, woraus eine Lebensdauer von rund 420 Stunden resultiert - welche bei einer täglichen Spielzeit von zwei Stunden in rund 200 Tagen erreicht wird.
Eine tatsächliche Abhilfe würden iFixit zufolge nur bessere Entscheidung der Konsolenhersteller bringen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Reparierbarkeit - so stehen dem Wechsel des Potentiometers beim DualSense ganze 16 Lötstellen im Wege. Eine Alternative würde auch die Nutzung von Hall-Sensoren darstellen.