Pläne für ein Flugabwehr-System auf gebrauchtem Bundeswehr-Rechner bei eBay entdeckt
In einem Bericht des Spiegels heißt es, dass Forscher der Sicherheitsfirma G DATA für nur 90 Euro einen gebrauchten Laptop aus alten Bundeswehrbeständen gekauft haben. Allerdings war die Festplatte des Gerätes weder entfernt noch gelöscht worden, sodass die IT-Experten darauf recht ungeschützt Pläne für ein Luftabwehrsystem entdeckt haben.
Die Pläne waren als „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft. Der Rechner enthielt neben den Plänen dazu noch eine Software zum Kauf von Ersatzteilen für das Abwehrsystem. Besonders heikel ist wohl auch, dass in einer Anleitung Wege beschrieben werden, um das Luftabwehrsystem Ozelot notfalls zu zerstören.
Bei Ozelot handelt es sich um einen kleinen Panzer mit Luftabwehrraketen. Um den Panzer im Notfall unschädlich zu machen, führt einen das Dokument durch Vorgänge wie das „Fahrzeug mit vorhandenem Sprengmittel sprengen" oder alternativ die "Kraftstoffleitungen im Triebwerksraum zerstören und austretenden Treibstoff entzünden".
Es ist wohl nicht das erste Mal, dass der Bundeswehr ein solcher Lapsus unterläuft. Erst im Juli 2019 hatte ein Förster einen ausgemusterten Bundeswehr-Laptop erstanden und darauf eine Bedienungsanleitung für den Raketenwerfer „Mars“ vorgefunden.
Das aktuelle „Datensichtgerät“ wiegt fast 5 kg und läuft noch mit Windows 2000, welches ohne die Eingabe von Zugangsdaten unverschlüsselt hochfährt. Eine Sprecherin der Bundeswehr erklärte, dass vor einem Verkauf zwingend die Festplatte ausgebaut und vernichtet werden muss und daher beim vorliegenden Fall ein Fehler passiert sei.
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Quelle(n)
Bild: G DATA