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Picun F6 Kopfhörer im Kurztest: Günstige Over-Ears mit 3D-Sound

Raumklang.

Die Picun F6 wollen eine Fülle von Features zum günstigen Preis bieten. Die Over-Ears sollen ANC und 3D-Klang inklusive Head-Tracking beherrschen. Sie kommen außerdem mit App-Anbindung und Reise-Case. Wo die Picun F6 überzeugen und wo es noch Potenzial gibt, zeigt unser Test.

Während Picun in Deutschland eher unbekannt ist, bietet das Unternehmen im eigenen Store auf der US-Seite von Amazon ein umfangreiches Sortiment an Kopfhörern an. Es gibt spezielle Geräte für Kinder, Gaming und Musik. Die F6 stellen das Flaggschiff im Bereich der Kopfhörer mit ANC dar. 

Sie sollen neben der Reduzierung von Umgebungsgeräuschen auch 3D-Audio mit Head-Tracking beherrschen und laut Hersteller eine Akkulaufzeit von 120 Stunden bieten. Die Picun F6 gibt es in fünf verschiedenen Farben: silber, weiß, grau, blau und pink. Laut Amazon.com liegt bei Preis bei 70 US-Dollar, laut AliExpress beträgt der reguläre Verkaufspreis 98,70 Euro. Unser Test-Exemplar ist silber.

Trageweise Over-Ear
Konnektivität Bluetooth 5.4, 3,5 mm Klinke
Reichweite 15 Meter
Lautsprecher 45 mm Treiber
Audio-Codecs AAC, SBC
Akkuleistung 1000 mAh
Ladeanschluss USB-C
kabelloses Laden nein
Gewicht 300 g
Firmware Version -
Lieferumfang Case, 3,5 mm AUX-Kabel, USB-Kabel, Flugzeugadapter
Preis (UVP) 70 USD

Lieferumfang und Einrichtung - Picun F6 kommen mit Reise-Case

In der Lieferverpackung liegt ein Case, das als Reisetasche für die Kopfhörer genutzt werden kann. Das Case hat eine harte Schale und bietet damit einen Schutz für die Kopfhörer, die durch ein Formteil im Inneren in die richtige Lage gebracht werden.

In einer Box im Case liegt weiteres Zubehör, etwa ein mit Stoff ummanteltes 3,5 Millimeter AUX-Kabel, ein USB-Kabel (USB-A auf USB-C) und ein Adapter, der für Unterhaltungssysteme in Flugzeugen gedacht ist. Ein Netzteil liegt den Kopfhörern nicht bei.

Nach dem ersten Einschalten werden die Picun F6 direkt als verfügbares Bluetooth-Gerät in der Nähe angezeigt. Ist die Picun-App installiert, werden die Kopfhörer dort als Gerät in der Nähe gelistet. Um den vollen Funktionsumfang der App nutzen zu können, muss ein Picun-Konto angelegt werden.

Beim ersten Öffnen der App werden alle Inhalte auf Mandarin dargestellt. Ebenso ist die Mail zum Bestätigen der Mailadresse komplett in Mandarin verfasst. Da hilft ein Übersetzer oder Vertrauen darauf, dass ein Klick auf den Link im Text den gewünschten Erfolg bringt.

Die F6 lassen sich mit verschiedenen Geräten problemlos verbinden. Multi-Device-Support mit nahtlosem Wechsel bieten sie jedoch nicht.

Bedienung - Picun F6 mit klarem Tastendruck

Picun setzt bei der Bedienung der F6 auf Tasten an den Muscheln. Die sind - mit etwas Übung - gut zu ertasten und haben einen klaren Druckpunkt. Die Lautstärkewippe kann auch zum Skippen von Titeln verwendet werden. Außerdem gibt es eine Power-Taste, eine Taste für die ANC-Modi und eine für den 3D-Klang. Bis auf die Spatial-Audio-Taste sitzen alle Bedienelemente - wie auch Klinken- und USB-Anschluss - auf der linken Seite.

Über die Picun-App gibt es weitere Anpassungsmöglichkeiten, etwa einen Niedrig-Latenz-Modus. Zudem bietet die Software einen Equalizer mit sechs vorgefertigten Profilen. Weitere Profile können nach individuellen Vorlieben angelegt werden.

Head-Tracking und ANC-Modi lassen sich ebenfalls über die App steuern. Beim ANC bietet die Software mehr Auswahl als der Knopf direkt am Kopfhörer. Über die Taste kann lediglich zwischen ANC an, ANC aus oder Transparenzmodus durchgeschaltet werden. Die Software bietet für den ANC-Modus noch die Stufen niedrig, mittel, hoch und automatisch.

Head Head-Tracking und Spatial-Sound-Effects können über den Schalter am Kopfhörer durchgeschaltet werden, allerdings ertönt keine Ansage, was gerade aktiviert ist, es sind lediglich unterschiedlich viele Töne zu hören. Diese Modi können auch in der App ausgewählt werden als "Spatial Sound Effects" und "Head Tracking". Zudem kann die Lageerkennung kalibriert bzw. neu gestartet werden.

Picun gibt für die F6 eine Akkulaufzeit von 120 Stunden an. Diese Zahl haben wir nicht nachgemessen. Aber nach einer viertägigen Reise mit großzügiger Nutzung, davon allerdings auch 10 Stunden Flugzeit ohne Akku-Betrieb, sind die Kopfhörer noch zu 50 Prozent geladen.

Tragegefühl und Klang - 3D-Klang wird lokal erzeugt

Die Picun F6 fallen groß aus. Die Ohrmuscheln sind groß gehalten, aber auch die Kopfhörer im Allgemeinen. Der Tester hat Hutgröße 56 und einen schmalen Kopf, er kann die Längenverstellung in der kleinsten Stufe belassen. Beim Sport beginnen die Kopfhörer schnell zu verrutschen.

Die Ohren haben viel Platz, der Schaumstoff ist weich und sitzt am Kopf des Testers gut und locker an. Brillenbügel stören nicht und ein Tragen ist über Stunden ohne Probleme möglich. Die Kopfhörer haben allerdings einen starken chemischen Geruch, der auch nach Wochen noch wahrnehmbar ist.

Die Picun F6 eignen sich gut zum Hören von Musik. Der Klang lässt sich über den Equalizer auf die eigenen Vorlieben abstimmen. Auch Bässe beherrschen die Kopfhörer, ohne dass dabei die anderen Frequenzen verlorengehen. Stimmen ohne Musik, etwa bei Hörbüchern, klingen jedoch etwas blechern. Der Klang wird mit Aktivierung des ANC und der Spatial Sound Effects klarer und voller.

Die Kopfhörer erzeugen einen guten räumlichen Klang. Dabei macht es jedoch keinen Unterschied, ob Stereo-Audio wiedergegeben wird oder aufbereitetes 360 Reality Audio, weil die Picun F6 dieses Format nicht unterstützen. Auch die High-Res-Angabe auf der Verpackung ist mit Vorsicht zu genießen, denn die Kopfhörer unterstützen lediglich AAC und SBC als Bluetooth-Standards.

Das Head Tracking funktioniert im Test zuverlässig. Die Musik wird vorrangig aus einer Richtung ausgegeben - dieser Ort kann über die App neu festgelegt werden. Der Klang wandert dann um die Kopfhörer herum, wenn sich der Träger bewegt. Diese Funktion ist unabhängig vom Ausgabeformat. ANC und die 3D-Funktionen sind allerdings nur im Bluetooth-Modus möglich. Sobald das AUX-Kabel eingesteckt wird, schalten die F6 ab.

Im Flugzeug funktionieren die F6 dank Kabel und Adapter problemlos mit dem verbauten Entertainment-System. Schade nur, dass die Geräuschreduzierung dann nicht mehr funktioniert.

Insgesamt bieten die Picun F6 einen guten Klang, vor allem, wenn alle Funktionen aktiviert werden. Das ANC sorgt für ein ganz leises Hintergrundrauschen, das aber nur bei Konzentration darauf gehört werden kann. Umgebungsgeräusche werden reduziert, eine Klimaanlage, Flugzeugturbinen oder Stimmen sind aber weiter - nur gedämpft - hörbar. 

Pro

 +  satter Klang
 +  lange Akkulaufzeit
 +  Equalizer
 +  3D-Audio
 +  Lieferumfang

Contra

 –  kein High Res-Audio
 –  360 Grad Audio nicht unterstützt
 –  unangenehmer Geruch

 

 

 

 

 

 

 

Fazit - Picun F6 sind funktional und bequem

Im Test: Picun F6. Testgerät zur Verfügung gestellt vom Hersteller.
Im Test: Picun F6. Testgerät zur Verfügung gestellt vom Hersteller.

Picun verspricht viel für die F6. Dabei sind einige Versprechen mit Vorsicht zu genießen. Die F6 tragen zwar das High-Res-Logo, unterstützen aber die entsprechenden Codecs nicht. Auch 360 Grad Audio wird als Format nicht unterstützt.

Davon abgesehen machen die Over-Ears aber einen guten Eindruck. Sie bieten einen guten Klang, der per Equalizer angepasst werden kann. Auch der erzeugte 3D-Klang gefällt und das Head-Tracking funktioniert zuverlässig. Die Funktion macht Spaß, wegen der fehlenden Codec-Unterstützung ist sie aber nicht vergleichbar mit Apples Spatial Audio bei passenden Inhalten.

Die Picun F6 spielen in keiner Disziplin ganz oben mit. Aber sie können viel, klingen gut, spielen lang und sind bequem.

Gut gefällt uns der Lieferumfang mit alle benötigten Kabeln, Adapter und Case. Zudem überzeugen die Picun F6 mit einer langen Akkulaufzeit und bequemen Sitz.

Preis und Verfügbarkeit

In Deutschland werden die Picun F6 aktuell noch nicht offiziell angeboten. Sie werden in anderen Ländern etwa den USA über Amazon verkauft. Der Preis liegt beim Testzeitpunkt bei etwa 60 Euro. Außerden sind sie bei Händler wie AliExpress gelistet.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Benedikt Winkel, 24.05.2024 (Update:  1.06.2024)