PETFusion 2.0: Mit diesem System werden Pfandflaschen zu Filament für den 3D-Druck
Schaut man sich Einweg-Pfandflaschen und Filament für 3D-Drucker an, ist es nicht sofort ersichtlich - allerdings wird als Material jeweils PET genutzt. Mit dem PETFusion 2.0 wird ein System zum Recycling von PET-Flaschen nun bereits in zweiter Version finanziert. Eher ungewöhnlich: Unterstützern der Crowdfunding-Kampagne wird nicht etwa das System in physischer Form versprochen, stattdessen erhalten Unterstützer die STL-Files und können das Modell damit selbst drucken - einen 3D-Drucker werden Unterstützer sehr wahrscheinlich bereits besitzen. Je nach Unterstützungsbeitrag werden nicht nur die Druckvorlagen, die Liste mit weiteren, verfügbaren Komponenten, eine Anleitung und Support offeriert, sondern auch eine kommerzielle Lizenz - damit kann der PETFusion 2.0 dann im Prinzip auch kommerziell angefertigt und selbst verkauft werden. Ab einem Unterstützungsbeitrag von 38 Euro sollen Nutzer die Anleitungen erhalten. Da der Nutzer bereits ein Projekt durchgeführt hat und die Version 2.0 den geteilten Videos zufolge schon existiert, würden wir das finanzielle Risiko für Unterstützer bei dieser Kampagne eher als gering einschätzen.
Um aus einer Plastikflasche Filament herzustellen, muss die entsprechende PET-Flasche sauber und frei von Etiketten sein. Zuerst wird die Flasche in Streifen geschnitten. Dann werden diese Streifen erhitzt und quasi selbst gedruckt, genutzt wird ein Hotend mit einem Durchmesser von 1,75 Millimetern. Beworben wird eine Einheit, die das Filament mit Farbe behandeln und damit farbiges Filament erzeugen kann. Verbaut sind zwei Druckdüsen, womit sich eine höhere Produktionsgeschwindigkeit ergeben soll. Die Wirtschaftlichkeit in Deutschland kann übrigens auch trotzt recht hohem Einwegpfand hierzulande gegeben sein: Angaben des Makers zufolge ergeben sich aus einer 2-Liter-PET-Flasche bis zu 30 Gramm Filament. Ein Kilogramm von besser handhabbaren PETG kostet eher selten mehr als 30 Euro und eher 20 Euro, bei der Nutzung von 2-Liter-Flaschen ergäbe sich im besten Fall ein Preis von 8,33 Euro - wenn nur das verlorene Einwegpfand betrachtet wird.