PEARL Revolt 28-W-Faltsolarpanel für unterwegs im Praxistest: Perfekt für Radtour, Wandern und Co
Zum Versandhaus PEARL kann man stehen wie man will, aber manch cooles Gadget weckt schon das "will haben"-Gefühl. So auch das faltbare 28-W-Solarpanel von Revolt, welches man beispielsweise einfach an den Rucksack hängt und somit auch bei Wandertouren sein Smartphone oder die Powerbank quasi nebenher aufladen kann.
Also haben wir ein Testmuster organisiert, uns für unsere Leser unbedarft aufs Rad geschwungen (Single Speed) und uns durch Wind und Regen von Berlin zum polnischen Küstrin und darüber hinaus gekämpft, um die Praxistauglichkeit des Revolt ZX3375 zu testen.
Technische Merkmale - Eher 2x 12 W
PEARL bewirbt das Produkt als "28-Watt-Solar-Ladegerät mit 2 USB-Anschlüssen (5V/4,8A), faltbar, IPX4. Lädt 2 Mobilgeräte gleichzeitig mit umweltfreundlicher Sonnenenergie".
Die 28 W ergeben sich aus Nennspannung (6,84 V) und dem Nennstrom (4,09 A). Allerdings bedeutet dies nicht, dass man sein Smartphone mit 28 W aufladen kann, denn die Leistung teilt sich auf die beiden Ausgänge (USB-A plus USB-C) auf.
Die Output-Daten lesen sich wie folgt: Beide USB-Anschlüsse geben 5 V bei maximal 2,4 A aus. Somit kommt man pro Ausgang auf eine maximale Ladeleistung von 12 V unter optimalen Bedingungen. Theoretisch kann man also zwei Geräte mit bis zu 12 W gleichzeitig aufladen.
Das kleine LED-Display (2,3 x 2,3 cm) zeigt die Stromstärke in A an.
Hülle und Ausstattung – IPX4, mit Haken und Ösen
Zusammengeklappt misst die 3 cm flache, schwarze Tasche aus spritzwassergeschütztem (IPX4) Stoff nur 22 x 22 cm. Das ganze Panel wiegt etwa 940 Gramm.
Klappt man es aus, so entfaltet das Panel seine insgesamt fünf kleinen Segmenten zu einer stolzen Gesamtlänge von 115 cm. Davon bestehen vier Segmente aus zusammenhängenden Solarmodulen, ein weiteres Segment ist als Tasche konzipiert und beherbergt den Wechselrichter mit Anschlüssen. Immerhin das Taschensegment kann man abknicken, sodass noch eine Länge von mindestens 88 cm verbleibt, die zur Sonne ausgerichtet werden möchte.
Die Tasche ist zusätzlich praktisch, immerhin kann sie eine begrenzte Anzahl an Kabeln oder auch das Aufladegerät beherbergen. Allerdings ist sie auch nicht besonders groß und der kleine Wechselrichter darin lässt wenig Platz für ausladende Powerbanks.
Zumal sich die Tasche nur per Klettverschluss absichern lässt. Dieser ist zwar relativ fest, aber während einer holprigen Fahrt oder Wandertour möchte man sein Smartphone vielleicht doch lieber separat einstecken, vor allem da die Öffnung der Tasche, je nach Befestigungsart, gerne auch mal nach unten zeigt, wenn man das Segment abknickt.
Wirklich unverzichtbar praktisch sind die vier runden Metallösen, die man zur Befestigung des Panels verwendet. Der Hersteller versendet vier einfache, passende Metall-Karabiner gleich mit. Es befinden sich jeweils zwei Ösen am Anfang und Ende der vier Solarmodule, also zwei am Ende des Gesamtpanels und zwei vor der Tasche (zwischen Tasche und erstem Modul).
Praxistest - Aufs Rad geschnallt, tankt das Smartphone
Während unserer dreitägigen Radtour haben wir das Faltsolarpanel auf verschiedene Weise genutzt: In der morgentlichen Sonne haben wir es an die Veranda unserer Airbnb-Unterkunft gehängt (s. Titelbild) oder auf den Tisch gelegt, auch an das Zelt ließ sich das Panel dank der Karabinerhaken und Ösen gut anbringen.
Die meiste Zeit aber war es unterwegs auf das Gepäck am Fahrrad geschnallt. Durch die Länge des Panels hatten daher nicht alle Module die gleiche Sonnenausrichtung. Wie auf den Fotos zu sehen ist, lag ein Modul beinahe plan obenauf, während die drei übrigen Module eher hinunterhingen. Gerade wenn die Sonne in Fahrtrichtung von vorne scheint, ist das sicher nicht optimal.
Natürlich verringert sich der Ertrag durch die unterschiedliche, aber praktisch notwendige Ausrichtung. Das macht aber kaum etwas, denn wenn man stundenlang bei Sonnenschein radelt oder wandert, dann wird das Smartphone dennoch zuverlässig und ausreichend schnell nebenbei geladen.
Bei Pausen oder an festen Standorten kann man dann alle Module gleich perfekt ausrichten und maximiert so den Ertrag. Wir waren dennoch positiv überrascht davon, wie zügig unser Smartphone auch während der Fahrt mit dem Rad auflud, auch wenn die hängenden Module nicht unbedingt in Sonnenrichtung zeigten.
Denn anders als bei sinnlosen Solarprodukten, wie zum Beispiel Powerbanks mit Solarzelle (bitte bloß nicht kaufen!), bei denen die Panelgröße nicht annähernd ausreicht, um das Produkt sinnvoll zu laden, ist das Revolt-Faltpanel mit seinen vier Modulen sehr gut in der Lage Smartphone, Powerbank und ähnliche Geräte über den (sonnigen) Tag mit Strom zu versorgen. Wir haben während der Fahrt sowohl Smartphone als auch Powerbank geladen, sodass wir auch noch genug Energie am Abend hatten. Einzig am Regen-Samstag ließen wir das Panel komplett im Gepäck.
Deckt man allerdings nur eines der vier Modul komplett ab, so sinkt der Ladestrom sehr stark ab. Und bei unserem Test zwei Geräte gleichzeitig zu laden, zeigte das Display auch bei guter Sonne und Ausrichtung nie mehr als 2,4 A an. Anscheinend wird der Strom nicht für beide Ausgänge gleichzeitig angezeigt, denn beide Geräte wurden recht zügig geladen. Andererseits brach der Ladevorgang bei zwei Geräten auch immer mal wieder selbst bei guter Sonne ab und startete neu, ganz ausgefeilt wirkt das Laden von zwei Geräten gleichzeitig also nicht.
Pro
Contra
Fazit - Mehrwert beim Wandern, Camping & Co
Das Revolt ZX-3375 hat auf unserer Radtour einen echten Mehrwert dargestellt. Es bietet genug Leistung, um das eigene Smartphone bei gutem Wetter zuverlässig nebenbei aufzuladen. Zudem lässt es sich relativ klein zusammenfalten und verstauen. Durch die Ösen und Karabiner ist es zudem universell anbringbar.
Noch mehr Leistung hätte sicherlich nicht geschadet. Wenn wir einen Wunsch diesbezüglich frei hätten, so hätten wir gerne die potentiellen 28 W an jedem Ausgang gehabt, diese können sich dann ja gerne beim Anschluss zweier Geräte aufteilen. Ein Kritikpunkt ist hingegen der Preis. Angeblich beträgt die UVP rund 120 Euro, PEARL verkauft das Produkt für rund 70 Euro. Aber selbst 70 Euro sind für ein 28-W-Panel, bei dem man nur etwa 12 W für ein Gerät nutzen kann doch recht viel.
Das 28-Watt-Solar-Ladegerät von PEARL (Revolt ZX-3375) ist ein praktischer Begleiter für den kleinen Strombedarf bei Wander-, Rad- oder Campingtouren und stellt dort einen echten Mehrwert dar.
Preis und Verfügbarkeit
Aktuell kostet das Revolt ZX-3375 rund 70 Euro bei PEARL. Die Bestellnummer lautet: ZX-3375.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.