Oukitel BP2000 Power Station + Oukitel B2000 Backup-Speicher im Praxistest: Unendliche Möglichkeiten?
Steigende Energiepreise, Bedenken um die Sicherheit der Energieversorgung - Stichwort “Blackout”, die wachsende Anzahl an Photovoltaikanlagen in den Haushalten, sinkende Preise und neue Technologien bei elektrochemischen Energiespeichern sowie generell die zunehmende Elektrifizierung im Sinne einer angestrebten nachhaltigen Energieversorgung - die Gründe für die aktuell hohe Nachfrage nach mobilen Energiespeichern sind mannigfaltig.
Oukitel versucht mit seiner BP2000-Speicherlösung vielen Anwendungsfällen gerecht zu werden. Das Grundkonzept beruht auf einem modularen System, bei dem eine Basisstation mit bereits integriertem Speicher über mehrere Zusatzbatterien erweitert und damit individuell für eine größtmögliche Anzahl an verschiedenen Einsatzszenarien konfiguriert werden kann.
Die Oukitel BP2000 Powerstation ist aktuell für 1.299 Euro direkt im Oukitel Online-Shop verfügbar. Im Package mit einem B2000 Zusatzakku kommt das System auf 2.299 Euro. Jeder weitere B2000 Zusatzakku kostet 1.099 Euro.
Verschickt wird aus EU- oder US-Warenlagern, zusätzliche Ausgaben fallen in diesen Vertriebsregionen damit nicht an. Der Versand nach Deutschland und Österreich war zum Zeitpunkt des Tests kostenlos.
Spezifikationen
Specs | OUKITEL BP2000 | OUKITEL B2000 |
---|---|---|
Kapazität | 2048 Wh (51,2 V, 40 Ah) | 2048 Wh (51,2 V, 40 Ah) |
Dauerleistung | 2.200 W | |
Ladeleistung AC | 1.800 W | |
Ladeleistung DC (Solar) | 1.000 W (12–120 V/15 A) |
200 W (12–48 V/10 A) |
Anschlüsse (Ausgang) | 5x AC, 4x USB-A (2x 12W, 2x 18W), 2x USB-C PD 100W, 1x KFZ 12V/10A, 1x 24V/10 AV, 2x 12V/3A DC5521, Connector-Port für B2000 | 1x USB-A (12W), 1x USB-C PD 100W, 1x KFZ 12V/10A, 1x XT60-Port (24V/15A ) |
Anschlüsse (Eingang) | Netzanschluss, 1x XT60-Port (12-120V/15A Max.1.000W) | 1x XT60 (12-48V/10A) , Connector-Port für B2000 |
Zubehör | 3 Ladekabel (1x AC, 1x Kfz, 1x Solar), Manual | 2 Ladekabel (1x Kfz, 1x Solar), Manual, Verbindungskabel zur BP2000 |
Gewicht | 23,6 kg | 18,6 kg |
Abmessungen | 480 x 296 x 322 mm | 474 x 295 x 242 mm |
Traansport | 2 Tragegriffe | 2 Griffmulden |
Garantie | 3 Jahre | 3 Jahre |
Überblick und Ausstattung: Modularität als Trumpf der BP2000
Die Basiseinheit Oukitel BP2000 ist eine Powerstation mit einer Akkukapazität von 2.048 Wh und einem Gewicht von 23,6 Kilogramm (Herstellerangabe & gemessen). Insofern kann die BP2000 zwar noch als mobil bezeichnet werden, häufiges Herumtragen wird man aber tunlichst vermeiden wollen.
Wie auch viele andere aktuelle Speicher setzt die BP2000 auf LiFePO4-Zellen, sprich Lithium-Eisenphosphat. Vorteile dieser Technik sind eine geringere Temperaturempfindlichkeit, weniger Probleme bei Tiefenentladung und eine bessere chemische Stabilität (geringere Brennbarkeit) auf Kosten einer niedrigeren Energiedichte.
Oukitel spricht von 3.500+ Ladezyklen bzw. 10 Jahren Lebensdauer. Das würde einer täglichen kompletten Be- und Entladung entsprechen. Nach dieser Nutzung ist der Akku allerdings nicht kaputt, sondern lt. Hersteller im schlechtesten Fall bei einer Kapazität von rund 80% angelangt und weiter einsatzbereit. Die Garantie seitens des Herstellers Oukitel beträgt allerdings nur 3 Jahre.
Das Erweiterungsmodul Oukitel B2000 besitzt ebenso eine Kapazität von 2.048 Wh und wiegt 18,6 Kilogramm. Als maximalen Ausbau zeigt Oukitel das BP2000 in Verbindung mit sieben B2000 Erweiterungsmodulen, die insgesamt eine Kapazität von über 16 kWh bieten.
Als kurzzeitig abrufbare Spitzenleistung gibt Oukitel 4.000 Watt an, die Nennleistung beträgt 2.200 Watt. Damit sollte die BP2000 theoretisch auch im Stande sein, sehr energiehungrige Geräte und Werkzeuge betreiben zu können. Im folgenden Praxistest werden wir uns das genauer ansehen.
Verarbeitungstechnisch wirken die BP2000 und die B2000 wie aus einem Guss. Lediglich die Kunststoffabdeckungen einzelner Ports machen keinen allzu vertrauenserweckenden Eindruck, da diese eher locker sitzen bzw. sogar etwas abstehen.
Anschlussmöglichkeiten: Mehr ist mehr?
Anschlusstechnisch bietet bereits die BP2000-Basiseinheit auf den ersten Blick alles was das Herz begehrt: 5 Schuko-Steckdosen, 2 USB Type-C-Port mit je 100 Watt PD, 4 USB Type-A-Ports mit 2x 12W und 2x 18W sowie 4 Gleichstromanschlüsse (1x 24V/10A AV-Port, 1x12V/10A KFZ-Buchse und 2x 12V/3A DC5521).
Geladen wird wahlweise über einen Netzanschluss (via Kaltgerätestecker) oder bzw. und (es können beide gleichzeitig benutzt werden) über den XT60-Port (12-120V/15A Max.1.000W) an den eine PV-Anlage angeschlossen werden kann. Per mitgeliefertem Adapterkabel kann die Powerstation an diesem Port auch an den 12V-”Zigarettenanzünder”-Port eines Autos angeschlossen und geladen werden.
Der B2000-Zusatzakku bietet einen USB Type-A-Port (5V/2.4A), einen USB Type-C-Port (PD 100W), eine 12V/10A KFZ-Buchse sowie einen 24V/15A XT60-Anschluss.
Geladen wird der B2000 entweder direkt über einen XT60-Port (12-48V/10A) mittels einer Gleichstromquelle (PV oder KFZ) oder aber über ein massives Verbindungskabel über die angeschlossene BP2000-Station. Weitere B2000-Batteriemodule werden in Serie miteinander verbunden und so an die BP2000 Basiseinheit angeschlossen.
Die Anschlüsse sind jeweils in Gruppen zusammengefasst und müssen über einen zugehörigen Taster aktiviert werden. Theoretisch können alle Ports der BP2000 oder der B2000 gleichzeitig genutzt werden, sofern die maximal entnommene Leistung innerhalb der Spezifikationen bleibt. Im gekoppelten Modus werden die Ports der B2000 deaktiviert, etwaige Verbraucher müssen an die BP2000 angeschlossen werden. Die B2000 verfügt über keinerlei AC-Ausgänge.
Im Lieferumfang der BP2000 befinden sich ein Kaltgeräte-Anschlusskabel, ein XT60-MC4-Adapterkabel für den Anschluss an ein PV-Modul sowie ein XT60-KFZ-Adapterkabel. Auch enthalten: eine gedruckte Kurzanleitung.
Der B2000-Karton bringt nochmals die zwei bereits bei der BP2000 beiliegenden Adapterkabel mit und enthält zudem das Verbindungskabel zum Anschluss der B2000 an die BP2000 sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung. An der Oberseite der BP2000 befindet sich ein kleines Staufach, in dem diverse Anschlusskabel verstaut werden können.
Die BP2000+B2000 im Einsatz als klassische Powerstation: Energy "to go"
Ausgestattet mit einer Kapazität von rund 2 bzw. 4 kWh, 2.200 Watt Dauerleistung und lt. Hersteller bis zu 4.000 Watt Spitzenleistung scheinen die Einsatzmöglichkeiten der Oukitel BP2000 und B2000 als “mobile Steckdosen” unzählig. Bildlich beschrieben kann mit dem System “Strom” an jede gewünschte Stelle transportiert und dort nach Bedarf verbraucht werden. Elektrisch betriebenes Werkzeug im Garten, Kochutensilien am Balkon, Kaffeemaschine im Auto - wo auch immer Energie benötigt wird, die Oukitel BP2000 kann diese an den gewünschten Ort bringen.
Drei Punkte sollten dabei bedacht werden:
- Erstens: Die BP2000 ist nicht wetterfest, das Gerät ist vor Feuchtigkeit und übermäßiger Verschmutzung zu schützen.
- Zweitens: In Kombination bringen BP2000 und B2000 über 40 Kilogramm auf die Waage. Die Einzelmodule können durchaus kürzere Strecken getragen werden, wirklich komfortabel ist das aber nicht.
- Drittens: Insgesamt 5 Steckdosen mit 220V laden zum Anschluss zahlreicher leistungshungriger Gerätschaften ein, bei gleichzeitiger Nutzung kann die Spitzenlast aber rasch überschritten werden und das Gerät schaltet aus.
Die Bedienung der Powerstation ist, trotz der für Laien eher schwer zu verstehenden Ausführungen in der Bedienungsanleitung, intuitiv und einfach. Sowohl BP20000 als B2000 verfügen über einen On/Off-Button. Einzelne Anschlussgruppen können mit jeweils einem zugeordneten Taster aktiviert bzw. deaktiviert werden. Wird die Powerstation nicht benötigt, sollte man die Anschlussgruppen inaktiv schalten oder aber die Station gänzlich deaktivieren (On/Off mehrere Sekunden gedrückt halten), da es sonst zur kontinuierlichen Entladung kommt. Im Test beobachteten wir einen Verlust von rund 15% über einen Zeitraum von 12 Stunden, lediglich durch die aktivierte AC-Anschlussgruppe ohne angeschlossenen Verbraucher.
Am Display kann jeweils der Ladestand in Prozent abgelesen werden, ebenso wird die aktuelle Ein- und Ausgangsleistung angezeigt. Am linken Rand ist die zu erwartende Restlaufzeit (oder Ladedauer) im aktuellen Betriebszustand ersichtlich. Leider spiegelt das Display sehr stark, insbesondere bei der Nutzung im Freien.
Im Test belasten wir die BP2000/B2000-Kombination mit allerlei elektrischer Gerätschaft. Die zahlreichen Steckdosen am Gerät erweisen sich hier als durchaus praktisch, auf zusätzlich mitgeführte Verteiler kann so meist verzichtet werden. Beim simultanen Betrieb von mehreren angeschlossenen Geräten beobachten wir eine Grenze von knapp über 3.000 Watt, ab der die Powerstation abschaltet und der Hinweis “Overload” am Display erscheint. Nach einigen Sekunden ist die BP2000 dann wieder einsatzbereit.
Bei unseren Versuchen konnten wir auch etliche Einzelgeräte finden, die für den Einsatz an der BP2000 zu energiehungrig waren. So verweigerte die Oukitel BP2000 bei einem angeschlossenen Kärcher K4 Hochdruckreiniger mit dem Hinweis "Overload" ihren Dienst, selbiges mit einem ALKO Elektro-Rasenmäher. Ebenso nicht klappen wollte das Laden eines Elektroautos an der BP2000. Verschiedenste Haushaltsgeräte, etwa eine aktuelle Samsung-Waschmaschine, ein Induktionskochfeld, eine Heißluftfriteuse oder aber ein Weber-Elektrogriller ließen sich problemlos über die BP2000 (mit und ohne angeschlossener B2000) betreiben.
Im Laufe unserer Testeinsätze leerten wir die Akkus mehrere Male, wobei wir im Schnitt eine nutzbare Kapazität von etwa 3,7 kWh beobachten. Das sind rund 91% der angegebenen Bruttokapazität.
Die zu erwartenden Laufzeiten hängen direkt von den angeschlossenen Verbrauchern ab. Während bei einer Dauerlast von rund 2 kW beispielsweise ein Elektrogriller, ein Kochfeld oder ein Bügeleisen rund 1,5 Stunden betrieben werden können (BP2000+B2000), fällt die zu erwartende Laufzeit bei genügsamen Geräten entsprechend länger aus. Ein Notebook mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 Watt könnte bei angenommenen 8 Stunden täglichem Betrieb so mehr als 20 Tage netzunabhängig betrieben werden.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Ein überaus spannendes Einsatzszenario stellt die integrierte USV-Funktion dar. Ist die BP2000 an das Stromnetz angeschlossen und gleichzeitig ein Verbraucher mit der Powerstation verbunden, aktiviert das Gerät den UPS-Modus (Uninterruptible Power Supply). Bei einem Ausfall der Netzversorgung schaltet die BP2000 innerhalb von 10 Millisekunden auf Energieversorgung über die verbundenen Akkus um. Angeschlossene Geräte können so unterbrechungsfrei weiterbetrieben werden, was im Test mit einem PC, einem Monitor und einem Modem problemlos funktionierte.
Verwendung als Speicher für ein Balkonkraftwerk
Nicht zuletzt ob des Booms an Balkonkraftwerken, sprich 1-2 Photovoltaikmodulen, die am Balkon oder auf der Terrasse montiert werden und über Mikrowechselrichter direkt an das Stromnetz angeschlossen werden und einspeisen, steigt auch die Nachfrage nach entsprechenden Speicherlösungen. Im Regelfall wird die gesamte Energie eingespeist, die aktuell benötigte Last ganz oder teilweise abgedeckt, Überschussenergie wird dem Netz "geschenkt", da es keinerlei Einspeisetarife für derartige Kleinstanlagen gibt. Der Gedanke, nicht benötigte Energie zwischenzuspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf gezielt abzugeben, liegt nahe. Auch möglich ist der Einsatz eines mobilen PV-Moduls, wie es Oukitel im Online-Shop anbietet.
Oukitel sieht auch den Anwendungsfall als PV-Speicher für die BP2000 vor. Im Detail gibt es allerdings ein paar Limitierungen. Zwei grundlegende Punkte, die man beachten sollte, findet man bereits in der Bedienungsanleitung, die da lauten: “Das Gerät nicht Regen oder Schnee aussetzen.” und “Das Produkt nicht über längere Zeit in direktem Sonnenlicht verwenden oder lagern.”
Dies würde eine Aufstellmöglichkeit in einem Innenraum (inklusive benötigter Kabeldurchführungen nach außen zu den PV-Modulen) oder zumindest an einem gut geschützten Platz bedingen, wobei die BP2000 beim Laden bzw. der Abgabe von Energie durchaus auch laut werden kann (mehr dazu weiter unten).
Will man Sonnenenergie direkt in das Hausnetz einspeisen, gibt es ebenso Einschränkungen: Die BP2000 sieht für diesen Einsatz einen 24V/10A AV-Port vor, an den ein Wechselrichter angeschlossen wird und so zuvor gespeicherte Energie in das Heimnetz abgegeben werden kann. Dafür wird auch das passende Verbindungskabel optional angeboten (MC4 To Aviation Plug). Rein rechnerisch ergibt sich hier eine theoretische Maximalleistung von 240 Watt. Hier muss allerdings erst ein geeigneter Wechselrichter gefunden werden, der mit der niedrigen Spannung von 24V zurechtkommt.
Die B2000-Zusatzbatterie bietet einen leistungsfähigeren XT90-Ausgang (48V/15A), der theoretisch bis zu 720 Watt Leistung abgeben kann. Leider kann dieser Port aktuell nicht mit angeschlossener BP2000-Station genutzt werden.
Langsam oder schnell, AC oder DC - Oukitel BP2000 unterstützt vielseitige Lademöglichkeiten
Grundsätzlich sind zwei verschiedene Möglichkeiten zu nennen, wie die BP2000 bzw. die verbundene B2000 geladen werden können: über einen Anschluss an die Steckdose (AC) oder über verschiedene DC-Quellen, beispielsweise angeschlossene PV-Module oder per mitgeliefertem Adapterkabel über eine 12V KFZ-Buchse. Hat man die B2000-Zusatzbatterie mit der BP2000 verbunden, ist der Zugang zur unter einer Klappe versteckten AC-Anschlussbuchse blockiert und erfordert den unangenehmen Einsatz von langen Fingernägeln oder Werkzeug.
Am schnellsten gelingt die Ladung per Netzstrom und aktivierter Quickcharge-Funktion. So wird die Oukitel BP2000 samt angeschlossener Erweiterungsbatterien mit rund 1.800 Watt geladen. Eine vollständige Ladung bei maximal entleertem Speicher dauert so etwa 2,5 Stunden. Die Langsamladefunktion begrenzt die Energieaufnahme auf rund 800 Watt, eine volle Ladung dauert entsprechend länger.
Unterwegs, etwa im Auto oder Camper, kann sich das mitgelieferte XT60-auf-KFZ-Adapterkabel als hilfreich erweisen. Bei einer maximalen Ladeleistung von rund 120 Watt dauert es allerdings eine ganze Weile, bis man wieder eine signifikante Energiemenge in den Speicher geladen hat.
Schneller kann es per angeschlossenen PV-Modulen gehen. Oukitel spricht von maximal 1.000 Watt, die über den ebenso im Lieferumfang befindlichen XT60-auf-MC4-Adapter eingespeist werden können. Um diese hohe Ladeleistung zu erreichen, müssten mehrere PV-Module in Serie verbunden werden. Oukitels eigenes portables Solarmodul liefert 400 Wp, das entspricht in etwa der Leistung, die auch konventionelle aktuelle PV-Module in etwa liefern können.
Da die BP2000 gleichzeitig über Netzanschluss (AC) und DC-Eingang geladen werden kann, kommt man so zumindest theoretisch auf eine maximale Ladeleistung von 2.800 Watt. Im Praxiseinsatz wird in den meisten Fällen wohl die eine oder die andere Option zum Einsatz kommen.
Auch die B2000- Erweiterungsbatterie kann - im Solo-Betrieb - über einen XT60-Port über angeschlossene PV-Module geladen werden, allerdings ist hier die Ladeleistung mit 200 Watt beschränkt.
Emissionen: Die BP2000 kann auch laut werden
Neben den üppigen Abmessungen und dem stattlichen Gewicht hat vor allem die präsente Geräuschkulisse der BP2000 etwas überrascht. Die Powerstation verfügt über mehrere integrierte Lüfter, die abhängig von der Temperatur im Inneren anlaufen. Dabei gibt es verschiedene Geschwindigkeitsstufen, wobei bereits das niedrigste beobachtete Level mit einer Lautstärke von rund 50 dB(A) (gemessen in 1 m Entfernung) als laut bezeichnet werden kann. Bereits bei langsamer Ladung oder geringer anliegender Last laufen die Lüfter immer wieder an, was wir insbesondere in Innenräumen überaus störend empfinden. In der Spitze, etwa beim AC-Schnellladen oder hoher abgerufener Last, kratzt unser Messgerät sogar an der 60 dB(A) Marke.
Positiver Aspekt der übereifrigen Lüfter bleibt das stets nur unbedenklich temperierte Gehäuse. Wir konnten in allen beobachteten Situationen keine Oberflächentemperaturen von über 35 °C messen.
Fazit: Oukitels BP2000 kann vieles, aber nicht alles
Bei einer Speicherkapazität von 2 bzw. 4 kWh muss man sich hinsichtlich des Anschlusses von Kleingeräten inklusive Laptops keine Gedanken machen. Wir sehen die Oukitel BP2000 Powerstation bzw. diese in Kombination mit der B2000-Erweiterungsbatterie in erster Linie als leistungsstarke netzunabhängige Energiequelle mit hoher Kapazität, bevorzugt im Outdoor-Einsatz, etwa beim Campen, oder aber für den Betrieb von elektrischen Werkzeugen an entlegenen Orten. Auch als Notfall-Backup-System für den Heimeinsatz oder USV-Einheit erscheint die BP2000 tauglich.
Oukitels BP2000 und B2000 ist ein preislich attraktives modulares Speichersystem, das vor allem beim Camping und im RV-Bereich spannende Anwendungen ermöglicht.
Ein spannendes Einsatzgebiet sehen wir im Camping-Bereich, etwa als Upgrade für Campingmobile oder aber als Energieversorgung in Booten. Hier kann durch den Einsatz von (mobilen) PV-Modulen kontinuierlich ein individuell dimensionierter und jederzeit aufrüstbarer Speicher gefüllt und die Energie dann auf Bedarf mit einem hohen Leistungspotential wieder abgerufen werden.
Bewusst sein sollte man sich der Größe und des Gewichts der BP2000 und der B2000-Speicherlösung. Auch, dass das System bei Last (Laden und Entladen) nicht lautlos bleibt, sondern aufgrund der verbauten Kühlung sogar sehr laut werden kann, sollte man bedenken. Leistungsstarke Elektrogeräte können die Powerstation überfordern, ab rund 3.100 Watt kurzzeitiger Spitze beobachten wir eine Abschaltung des Systems.
Für einen stationären Einsatz als Speicher für eine PV-Anlage mit Einspeisung ins Heimnetz sehen wir die Oukitel BP2000 aufgrund einer Reihe von Aspekten eher nicht geeignet.
Preis und Verfügbarkeit
Oukitel bietet die BP2000 Powerstation im hauseigenen Online-Shop derzeit für 1.299 Euro an. Wählt man das Package mit dem B2000-Zusatzakku kommt man auf 2.299 Euro. Ein weiterer B2000-Zusatzakku kommt auf 1.099 Euro. Angeboten werden auch Bundles mit mobilen PV-Modulen.
Oukitel nutzt, je nach Zielland, EU- bzw. US-Warenlager womit keine zusätzlichen Abgaben in diesen Vertriebsregionen anfallen. Der Versand nach Deutschland und Österreich war zum Zeitpunkt des Tests kostenlos.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.