Oracle entwickelt derzeit ein Rechenzentrum, das von drei kleinen modularen Kernreaktoren betrieben wird
Der rapide steigende Energiebedarf durch KI führt dazu, dass Rechenzentren zunehmend auf Atomkraft setzen, und Oracle könnte der erste Name in der Cloud-Branche sein, der diesen Weg einschlägt. Nach Angaben des Mitbegründers und Vorsitzenden Larry Ellison arbeitet Oracle an einem Rechenzentrum, das von nicht weniger als drei kleinen, modularen Kernreaktoren betrieben werden soll. Der erste in den USA zugelassene Reaktor dieser Art wurde im vergangenen Jahr zertifiziert, obwohl NuScale Power, das in Oregon ansässige Unternehmen hinter diesem Design, bereits 2007 mit der Entwicklung begonnen hat.
„Wir entwerfen gerade ein Rechenzentrum, das oberhalb der Gigawatt-Grenze liegt – und wir haben bereits den Standort und die Energiequelle gefunden“, sagte Ellison. Er fügte hinzu, dass Oracle bereits die Baugenehmigungen für drei Kernreaktoren erhalten habe. Bevor er dieses Thema ansprach, betonte er auch seine Überzeugung, dass es in den kommenden fünf bis zehn Jahren einen anhaltenden Wettstreit um das Training hochspezialisierter KI-Modelle geben werde. Als Beispiel nannte er die medizinische Bilderkennung, bei der Millionen von Biopsie-Objektträgern verarbeitet werden müssten, um KI-gestützte Lösungen bei der Erkennung von Tumoren und anderen Anomalien zu unterstützen.
Obwohl er die Pläne des Unternehmens skizzierte, hielt sich Ellison beim Thema des genauen Standorts des Rechenzentrums und der Reaktoren zurück. Laut der Atomenergiebehörde sind weltweit derzeit zwei kleine modulare Kernreaktoren in Betrieb – einer davon in Japan und je einer in China und Russland. Im vergangenen Jahr hat NuScale den ersten kleinen modularen Kernreaktor in den USA zertifiziert, was darauf hindeutet, dass Oracle möglicherweise diese Technologie nutzen wird. Weitere Informationen dazu finden Interessierte in der NuScale Small Modular Reactor Design Certification der U.S. Nuclear Regulatory Commission, erhältlich im Kindle-Format für 5,99 Euro und als Taschenbuch für 9,33 Euro.