Nothing Ear (2) sind jetzt verfügbar
In einem kurzen Video hat Carl Pei, CEO von Nothing, heute die Ear (2) vorgestellt. Im Großen und Ganzen bleibt beim Nothing Ear (2) alles beim Alten. Transparentes Ladecase und transparente Kopfhörer, passend zur Designsprache des Londoner Unternehmens, zeichnen auch den Ear (2) aus. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass von der ersten Version nichts übernommen wurde. Die dritte Kopfhörerversion der britischen Marke bringt einige Veränderungen und eine lange Feature-Liste mit sich.
Am Ende haben sich die meisten Gerüchte der letzten Wochen als wahr herausgestellt. Ein Satz "Ohren" wurde uns bereits zur Verfügung gestellt. So werden wir in Kürze die Nothing Ear (2) genauer unter die Lupe nehmen.
Das Gehäuse
Hier hat Nothing zunächst etwas an Größe und Gewicht gespart. Der Quader mit den Kantenlängen 58,6 × 58,6 × 23,7 mm der Ear (1) wurde um einige Millimeter verkleinert. Das neue Ladegehäuse der Ear (2) misst 55,5 × 55,5 × 22 mm. Es wiegt 51,9 Gramm. Das sind rund 5,5 Gramm weniger als beim Ear (1). Die Gewichtsersparnis geht allerdings mit einem kleineren Akku im Ladecase einher. Statt 570 mAh beim Ear (1) hat das neue Ear (2) Ladecase nur noch 485 mAh. Dennoch verspricht Nothing eine um 2 Stunden längere Akkulaufzeit der Kopfhörer mit Case. 36 Stunden sollen die Kopfhörer ohne ANC durchhalten.
Das Ladecase selbst kann über USB-C oder kabellos über ein Qi-Ladepad mit Strom versorgt werden. Auch das Nothing Phone (1) und andere Geräte mit kabelloser Umkehrladung können die Ear (2) mit bis zu 2,5 Watt aufladen.
Unverändert ist die kleine Vertiefung im Deckel, die das Ladegerät in eine Art Fidget Spinner verwandelt. Allerdings hat Nothing die Basis des Gehäuses in ein Unibody-Design umgewandelt und einen verbesserten Kunststoff verwendet, um das Gerät robuster zu machen. Die IP55-Zertifizierung des Ladecase zeugt davon.
Die Kopfhörer
Natürlich wurden auch die In-Ear-Kopfhörer komplett überarbeitet. Durch einen neuen Chipsatz wurde hier nicht nur die Akkulaufzeit der Kopfhörer auf bis zu 6,3 Stunden ohne ANC verbessert. Auch die Anzahl der unterstützten Audio-Codecs wurde erhöht. Endlich unterstützt das Nothing Headset auch neuere Codecs. Neben AAC und SBC ist nun auch LHDC 5.0 an Bord. AptX von Qualcomm oder LDAC von Sony sucht man allerdings noch vergebens. Die Ear (2) kommen mit einer Trageerkennung, können also laufende Musik unterbrechen, sobald man sie aus den Ohren nimmt.
Die Kopfhörer selbst sind etwas leichter geworden und wiegen nun 4,5 Gramm pro Stück. Feine Metallgitter schützen jetzt die nach außen gerichteten Mikrofone. Wie schon beim Ear (Stick) setzen auch die Ear (2) auf druckempfindliche Bedienelemente statt auf Touch. So wird eine Aktion nur dann ausgelöst, wenn man mit Daumen und Finger auf den Bereich am Stiel eines Lautsprechers drückt.
In der Nothing-X-App können die Bedienelemente angepasst werden. Wer ein Nothing Phone besitzt, kann auch wie gewohnt über das Drop-Down-Menü von Android auf alle Kopfhörer-Einstellungen zugreifen.
Klang
Im Ear (2) kommen ebenfalls dynamische Treiber mit einem Durchmesser von 11,6 mm zum Einsatz. Diese bestehen jedoch aus einer verbesserten Kunststoffmischung mit Polyurethan und Graphen. Dadurch sollen vor allem die Höhen deutlich klarer wiedergegeben werden, ohne auf die kräftigen Bässe zu verzichten. Hinzu kommt ein Zweikammersystem, das die Luftzirkulation im Kopfhörer und damit den Klang verbessern soll.
Der Ear (2) ist jetzt Hi-Res Audio zertifiziert. Der Ton wird mit bis zu 24 Bit bei einer Abtastrate von 192 Hz übertragen. Damit alles funktioniert, muss die Firmware des Ear (2) aktualisiert werden. Nutzer des Nothing Phone (1) sollten auch Android aktualisieren. Denn das Nothing Phone (1) unterstützt den vollen LHDC 5.0-Klangumfang nur mit der neuesten Software-Version. Es sollte Nothing OS 1.5.3 installiert sein.
Perfekt auf den Nutzer Abgestimmt dank Mimi
Um das Nothing Ear (2) in Betrieb zu nehmen, müssen in der App Nothing X einige Tests durchgeführt werden. Zunächst kann die App mit Hilfe der Mikrofone im Kopfhörer prüfen, ob dieser richtig sitzt. Im Anschluss daran kann ein Hörtest durchgeführt werden, um ein individuelles Hörerlebnis zu realisieren. Dazu wird der für Medizinprodukte zertifizierte Mimi-Test verwendet. Mit dessen Ergebnissen wird der Eqilizer der Ear (2) exakt auf das eigene Hörvermögen eingestellt. Das Ganze dauert etwa fünf Minuten. Der Kopfhörer kann auch ohne diesen Test verwendet werden, und die Ergebnisse des Hörtests müssen nicht unbedingt verwendet werden.
Geräuschunterdrückung
Die ANC von Ear (2) ist jetzt adaptiv. Der Kopfhörer bietet zusätzlich einen Transparenzmodus. Wie beim Equilizer kann zusätzlich ein Test durchgeführt werden, der die Störgeräuschunterdrückung an den Gehörgang und das Hörvermögen anpasst. Der Adaptive ANC-Modus passt zudem die Lautstärke der Musikwiedergabe intelligent an die Umgebungsgeräusche an.
Nach unseren Erfahrungen mit den Kopfhörern funktioniert die Geräuschunterdrückung gut und sorgt für Ruhe.
Lieferumfang
Die Nothing Ear (2) werden in einer weitgehend plastikfreien Verpackung geliefert. Der Hersteller verzichtet gänzlich auf Schutzfolien und wickelt die transparente Ladebox in Seidenpapier ein. Lediglich der Aufreißfaden, mit dem die Verpackung geöffnet wird, besteht teilweise aus Kunststoff. Auch die zusätzlichen Ohrstöpsel und das Ladekabel sind plastikfrei verpackt. Wie bei den Ohrstöpseln handelt es sich um ein kurzes Kabel mit etwas unpraktischen runden Steckern. Ansonsten finden wir im Karton des Nothing Ear (2) außer den obligatorischen Unterlagen nichts.
Die Verpackung ohne Plastikverpackungen, wie Nothing sie nennt, soll zum geringen CO2-Äquivalenten Fußabdruck der Nothing Ear (2) beitragen. Dieser beträgt nur 3,1 kg CO2e dank einer Produktion mit 100% erneuerbarer Energie und Leiterplatten aus vollständig recyceltem Material.
Preise und Verfügbarkeit
Die Nothing Ear (2) sind ab sofort bei nothing.tech erhältlich. Ab dem 28. März findet man sie auch in deutschen Läden wie MediaMarkt, Saturn, Cyberport und im Versandhandel bei Amazon und Otto. Auch die Telekom bietet die Nothing-Geräte wieder an. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 149 Euro.
In der Schweiz vertreiben Digitec und Interdiscount die Geräte für 139 Schweizer Franken.