Notebook-Markt: Einstieg von Xiaomi und Huawei ein Misserfolg?
Dass sich der PC Markt in der Krise befindet, das erkennt man schon alleine daran, dass die Anzahl der Hersteller immer weiter abnimmt. Über die Fusion von HP mit Compaq, die Übernahmen von Texas Instruments, Gateway und Packard Bell durch Acer, die Aquisition von Medion durch Lenovo und den Rückzug von Sony/Vaio von den meisten Märkten, lange Zeit sah es so aus als bewegte sich der PC Markt in Richtung eines Marktes mit wenigen großen Herstellern, die sich die schrumpfende Anzahl der verkauften Geräte untereinander aufteilen. Erst Anfang des Jahres gab es Gespräche darüber, ob nicht Vaio, Fujitsu und Toshiba ihre strauchelnden PC Sparten zusammenlegen sollen, diese Gespräche scheiterten aber.
Da ist es doch eigentlich überraschend und relativ verwegen, dass sich in diesem Jahr mit Huawei und Xiaomi gleich zwei relativ bekannte Marken erstmals ins Notebook Geschäft einmischen. Solch ein Markteintritt ist natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden. Wie der taiwanesische Branchendienst Digitimes nun berichtet könnte diese Wette wohl eher nicht aufgehen.
Einer der Gründe dafür sei, dass Huawei zum Beispiel den 2-in-1 Formfaktor für sein erstes Notebook, das Matebook, gewählt habe, das zudem im High-End Bereich platziert sei. Da bedeute, dass man von den Verkaufszahlen her die optimistisch ausgegeben Ziele (1 Millionen Einheiten dieses Jahr) wohl eher nicht erreichen könne.
Aber auch bei Xiaomi seien die Erwartungen mittlerweile wohl doch etwas niedriger. Ursprünglich wollte man vorerst 300.000 - 400.000 Geräte bei den Zulieferern bestellen, jedoch habe man stattdessen nur 50.000 Einheiten bestellt. Xiaomi hat zwar anders als Huawei den traditionellen Clamshell Formfaktor gewählt und einen mittleren Preisbereich, allerdings sei man auch hier skeptisch ob das Ziel (ebenfalls 1 Millionen Einheiten im Jahr 2016) erreicht werden könne.
Digitimes kommt schlussendlich zur Einschätzung, dass es schwer sein werde für die beiden Hersteller wenn sie den großen Erfolg im Smartphone-Markt wiederholen wollten. Denn anders als bei Smartphones sei die Gewinn-Marge bei Notebooks schon sehr klein, sodass hier wenig Potential bestehe die Mitbewerber durch agressive Kampfpreise für Geräte mit guter Qualität zu unterbieten.