Nokia G22 ist im Teardown nicht so einfach zu reparieren wie beworben
Das Nokia G22 (ca. 180 Euro auf Amazon) soll besonders leicht reparierbar sein, Original-Ersatzteile und notwendige Werkzeuge werden direkt über iFixit vertrieben. Derzeit bietet HMD Global allerdings nur vier Ersatzteile an: das Display, den Akku, den USB-C-Ladeanschluss und die Plastik-Rückseite. Das unten eingebettete Teardown-Video von Hugh Jeffreys zeigt jetzt, wie einfach Reparaturen beim Nokia G22 tatsächlich sind.
Um ins Innere des Smartphones zu gelangen, muss die Rückseite abgenommen werden, die durch Plastik-Clips festgehalten wird – das hat den Nachteil, dass Clips beschädigt werden können, wodurch die Rückseite nicht mehr richtig halten würde. Beim Abnehmen der Rückseite besteht darüber hinaus die Gefahr, das Kabel zu beschädigen, welches den Fingerabdrucksensor mit dem Mainboard verbindet. Der Akku sollte durch Pull-Tabs einfach zu entfernen sein, der Klebstoff ist allerdings derart stark, dass die Kunststoff-Lasche schlicht nicht ausreicht, um die Batterie aus dem Gehäuse zu nehmen.
Das ist durchaus enttäuschend, vor allem, nachdem das iFixit-Reparaturhandbuch schreibt, dass der Akku lediglich "leicht festgeklebt" wäre. Immerhin lassen sich der Ladeanschluss und der 3,5 mm Kopfhöreranschluss problemlos tauschen. Alles in allem ist das Nokia G22 nicht wesentlich leichter zu reparieren als viele Mittelklasse-Smartphones der Konkurrenz. Die Verfügbarkeit von Original-Ersatzteilen und die Tatsache, dass die Garantie bei Reparaturen durch den Nutzer nicht erlischt, sind aber durchaus lobenswert.
Update 02. Mai 2023: Mittlerweile gibts auch unseren ausführlichen Testbericht zum Nokia G22 zu lesen, in dem wir das etwas fummelige Öffnen des Gehäuses und das nicht eingehaltene Versprechen monatlicher Updates kritisieren mussten, das günstige Mittelklasse-Smartphone konnte aber mit einem hellen Display, guten Lautsprechern und langer Laufzeit glänzen.