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Nintendo storniert keine Bestellungen mehr "aus Sicherheitsgründen"

Bestimmte Produkte gibt es nur bei Nintendo selbst. (Bildquelle: MyNintendoStore)
Bestimmte Produkte gibt es nur bei Nintendo selbst. (Bildquelle: MyNintendoStore)
Wer bei Nintendo Waren vorbestellt hat und dann Probleme mit der Bank bekam, der verlor bis vor Kurzem noch seine Vorbestellung. Angeblich geschah das aus Sicherheitsgründen. Nach einer Nachfrage von Notebookcheck.com kann Nintendo keine Erklärung liefern, stellte diese Praxis aber im Sinne der Kundschaft ein.

Nintendos eigener Onlineshop (My Nintendo Store) storniert nicht mehr Bestellungen, wenn diese aufgrund von Zahlungsproblemen nicht bezahlt werden konnten. Das ist das Ergebnis eines Testkaufs. Notebookcheck.com hatte Amiibos bei Nintendo vorbestellt, allerdings ohne genug Geld auf dem hinterlegten Zahlungsmittel zu haben. Normalerweise storniert Nintendo dann binnen weniger Tage die Bestellung. Bei Sammlereditionen hat die Kundschaft dann meist keine Chance mehr an die Ware zu kommen.

Dabei ist unerheblich, ob der Fehler bei der Kundschaft liegt oder etwa bei der Bank, die eine Zahlung verweigert.

Hintergrund sind vorherige Probleme bei Nintendo, wenn eine Abbuchung von der Kreditkarte misslingt. Notebookcheck.com sind zum einen eigene Fälle bekannt, aber auch ein Fall der im Bekanntenkreis. In insgesamt drei Fällen hat Nintendo Vorbestellungen storniert.

Beim letzten Vorfall hat Notebookcheck.com im Juli beim Nintendo-Kundenservice direkt nachgefragt, um eine Stornierung zu verhindern, da dies aufgrund eines Konfigurationsfehlers bei der Bank passierte. Zunächst suggerierte der Kundenservice, dass hier tatsächlich noch eingegriffen werden konnte. Es wurde die Bestellnummer, Postleitzahl und die E-Mail-Adresse abgefragt. 

Das reichte allerdings nicht. Der Nintendo-Kundenservice wies darauf hin, dass eine einmal stornierte Bestellung nicht gerettet werden kann. "Leider wurde Ihre Bestellung aufgrund einer fehlgeschlagenen Zahlung automatisch von unserem System storniert." Weiter hieß es im Juli: " Aus Sicherheitsgründen storniert es die Bestellung daher automatisch.". Nintendo empfahl, die Bestellung neu aufzugeben, allerdings gab es das Produkt nicht mehr.

Die Begründung, dass aus Sicherheitsgründen eine Bestellung storniert wird, machte uns allerdings stutzig. Welches Security-Problem könnte bei Nintendo greifen? Andere Versandhändler versuchen in so einer Situation nochmal abzubuchen oder bieten eine Änderung der Zahlungsmethode an. Nintendo aber nicht.

Auf die Frage, welche Sicherheitsgründe vorliegen, antwortete Nintendo aber nur lapidar: "Leider können wir Ihnen keine weiteren Informationen dazu geben."

Als Folge schickten wir am 16. August einige Fragen an Nintendo zu den angeblichen Sicherheitsgründen. Die PR-Agentur versprach am 19. August das Thema mit Nintendo zu besprechen. Danach folgte aber keine weitere Reaktion.

Bestellung wurde plötzlich nicht mehr storniert

In der Zwischenzeit versuchte Nintendo bei unserer aktuellen Bestellung Geld von einer Debitkarte abzubuchen, was aber nicht gelang. Überraschenderweise wurde die Bestellung aber nicht storniert. Stattdessen kündigte Nintendo per E-Mail am 28. August 2024 an, es am 1. September noch einmal zu probieren. "Wir bedauern, dir mitteilen zu müssen, dass es uns nicht möglich war, die Zahlung für deine Bestellung MNS_DE_XXXX einzuziehen.

Wir werden am 01.09.2024 erneut versuchen, die Zahlung abzubuchen. Sollte es uns zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein, die Zahlung einzuziehen, wird deine Bestellung storniert."

Zwar lässt sich das Zahlungsmittel nicht wechseln, aber es gibt genug Zeit, um eventuelle Probleme zu lösen. Nintendo gibt einem jetzt noch einmal eine Chance, bevor eine Bestellung endgültig storniert wird. Wir lösten also das Problem, sodass sich Anfang September wider Erwarten die bestellten Amiibos auf den Weg machten.

Offensichtlich hat Nintendo daher die Praxis – mutmaßlich aufgrund unserer Anfrage – kundenfreundlich geändert.

Da eine Reaktion der Presseabteilung von Nintendo bisher ausblieb, fragten wir am Morgen des 11. September noch einmal nach. Nintendo meldete sich auch sofort und sagte, dass die Anfrage intern noch mal weitergegeben wurde. Urlaubsbedingt seien Ansprechpartner aber nicht erreichbar.

Da es allerdings gar keine inhaltliche Stellungnahme zu der Situation gab – auch nicht im August – gehen wir einen Monat nach unserer Anfrage davon aus, dass Nintendo die Gründe nicht nennen will.

Quelle(n)

Eigene Recherchen

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Autor: Andreas Sebayang, 16.09.2024 (Update: 16.09.2024)