Nikon soll die Entwicklung von DSLR-Kameras einstellen
Spiegelreflexkameras, auch Single Lens Reflex oder SLR genannt, waren über Jahrzehnte der dominante Kameratyp im mittleren bis gehobenen Preissegment, und auch den Sprung ins digitale Zeitalter haben die Kameras überstanden, nicht zuletzt durch die Unterstützung von Nikon und Canon. Die Vorteile des Spiegels, der zwischen dem Objektiv und dem Sensor sitzt, wurden durch technologischen Fortschritt aber nach und nach überflüssiger.
Der Spiegel hatte vor allem zwei Funktionen. Einerseits wurde das Licht zu einem optischen Sucher umgelenkt, sodass Fotografen direkt durch das Objektiv schauen konnten. Mittlerweile sind elektronische Sucher (EVFs) aber so gut, dass diese Funktion nicht mehr allzu stark ins Gewicht fällt, vor allem, da ein EVF auch die Belichtung, den Kontrast und die Tiefenschärfe stets akkurat abbilden kann. Andererseits wurde das umgelenkte Licht auch für das Autofokus-Modul verwendet, was mittlerweile ebenso schnell mit Autofokus-Pixeln auf einem Sensor klappt.
Dass die Ära der Spiegelreflexkamera zu Ende geht, das zeigt nun auch ein Bericht von Nikkei Asia, laut dem Nikon keine neuen DSLR-Kameras mehr entwickeln soll. Stattdessen soll sich der Konzern auf andere Produktlinien konzentrieren, also auf das spiegellose Z-System. Die Nikon D6 (ca. 7.300 Euro auf Amazon), die im Juni 2020 auf den Markt gekommen ist, dürfte somit die letzte Spiegelreflexkamera des Herstellers sein. Es gibt allerdings nach wie vor noch einige Unternehmen, die Spiegelreflexkameras herstellen, inklusive Canon und Pentax, während das Leica S-System und Phase One-Kameras im High-End-Segment ebenfalls auf Spiegel setzen.
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