Nicht nur Lieferprobleme: Notebooks und PCs 2017 vermutlich teurer
Die Preise für Notebooks und Desktop-PCs werden dieses Jahr steigen, prophezeit nicht nur Gianfranco Lanci, COO von Lenovo, sondern auch einige Analysten, beispielsweise Mikako Kitagawa vom Marktforschungsinstitut Gartner. Der prominenteste Preistreiber ist seit Ende 2016 der Arbeitsspeicher. DRAM-Preise sind im vierten Quartal 2016 um 30 Prozent gestiegen, im ersten Quartal 2017 sollen sie gar um 40 Prozent steigen und der Trend dürfte auch im zweiten Quartal aufgrund von Lieferengpässen anhalten. Höhere Preise müssen wir aber auch bei SSD's, Akkus und Displays in Kauf nehmen, auch hier gebe es aktuell mehr Nachfrage als Angebot, es sind also auch PC-Bastler betroffen, die sich ihre Geräte gern selbst zusammenbauen.
Gamer akzeptieren höhere Preise
Nicht nur höhere Komponentenpreise treiben die Preisspirale nach oben, auch der Wunsch nach höheren Profiten im schrumpfenden PC-Markt sorgt für höhere Preise. Die PC-Hersteller versuchen soviel Gewinn wie möglich aus ihren Geräten zu pressen, um den sinkenden Bedarf teilweise wett zu machen, sagt Kitagawa gegenüber dem Magazin PC World. Auch das typische Profil des PC-Käufers ändere sich, Gamer und die Generation Y, also die vornehmend jüngere Generation, seien zunehmend bereit, höhere Preise für PCs zu bezahlen. Während es also laut Analyse von Gartner weiterhin einen gleichbleibenden Bedarf für günstige Geräte gäbe, liegt der Wachstumsmarkt offenbar im höheren Preisbereich und zwar sowohl bei Desktop-PCs, Notebooks als auch 2-in-1-Geräten.
Upgrades als Preistreiber
PC-Hersteller würden die Preise auch durch eine Beschränkung der Ausstattungsvarianten ihrer Geräte nach oben treiben. Während es meistens günstige Basiskonfigurationen gebe, sind Upgrades oft nur in Kombinationen erlaubt, also zusammen mit schnellerem Prozessor, mehr RAM und einer größeren SSD. Last but not least ist auch Chip-Gigant Intel mitschuld an höheren PC-Preisen. Im Jahr 2016 ist der Preis für Intel-Prozessoren um 7 Prozent gestiegen. Dennoch konnte Intel mehr Chips verkaufen, weil es einen Bedarf für performante VR-kompatible Gaming-Rechner gebe.