Newsmay Technology's AC6-M Mini-PC im Test: Ein vollwertiger Kleinst-PC für das Büro!
Kleine Office-PCs erfreuen sich großer Beliebtheit, denn sie sind klein, platzsparend und außerdem sehr sparsam in puncto Energieverbrauch. Mit dem AC6-M haben wir direkt vom Hersteller (Newsmay Technology
) ein Sample erhalten, was dem Namen Mini-PC wirklich gerecht wird. Denn mit einer Stellfläche von gerade einmal 63 x 63 Millimetern ist der kleine PC wirklich sehr platzsparend. Mit seinen 58 Millimetern ist das Gerät zudem auch sehr Flach und bringt alles wichtige in dem kompakten Gehäuse mit um den Office-Alltag zu strotzen.
Genauer verbaut der Hersteller einen Intel Celeron J4125, welcher der Gemini-Lake-Serie zugehörig ist. Damit ist klar dass es sich hierbei um ein 14nm SoC handelt und mit einer TDP von bis zu 10 Watt spezifiziert ist. Letzteres ist laut dem technischen Datenblatt auch tatsächlich der Fall. Alternativ kann man den AC6-M aber auch mit einem 6-Watt-SoC bekommen. Beim Arbeitsspeicher gibt es die Wahl zwischen 4 oder 8 GB. Gleichwohl sollte man aber bedenken, dass sich dieser zu einem späteren Zeitpunkt nicht erweitern lässt. Unser Sample ist mit 8-GB-DDR4-RAM bestückt. Für den Test haben wir das Gerät mit einer 512 GB großen M.2-SATA-SSD ausgerüstet, wenngleich das Sample aber mit einer 256 GB großen SSD daherkam. Preislich schlägt der kleine Mini-PC mit 128 Dollar (+Steuern) kein allzu großes Loch in die Haushaltskassen. Bedacht werden sollte aber noch die Anschaffung eines Massenspeichers sowie die Windows-10-Lizenz. Wer auf Windows verzichten möchte kann den AC6-M auch mit einem Linux betreiben. Treiber werden seitens des Herstellers bereitgestellt.
CPU-Leistung des AC6-M im Detail
Beim AC6-M handelt es sich um einen einfachen Office-PC, welcher mit der gebotenen Leistung durchaus für den anspruchslosen Heimgebrauch zu empfehlen ist. Der Intel Celeron J4125 gehört nicht mehr zu den aktuellsten Prozessoren, gleichwohl bietet der native 4-Kerner aber eine solide Rechenleistung für einfache Office-Anwendungen oder das Surfen im Internet. Die 8-GB-RAM stehen dem Winzling recht gut, was unserer Meinung nach auch zu empfehlen ist.
Der Intel Celeron J4125 taktet in der Basis mit 2,0 GHz und kann auf einem Rechenkern bis zu 2,7 GHz erreichen. Im Test zeigt sich, dass unser AC6-M leistungsmäßig auf gleichem Niveau, wie die Konkurrenz ist. Der Beelink GK Mini und auch der GMK NucBox K1 sind mit gleichem SoC ausgestattet. Dennoch ist der GMK NucBox K1 in vielen Tests deutlich langsamer als unser AC6-M. Der Grund, das SoC ist im GMK NucBox K1 etwas geringer getaktet.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir hier auf unsere CPU-Vergleichstabelle.
* ... kleinere Werte sind besser
Cinebench-R15-Multi-Schleife
Beim Lasttest, den wir hier mit der Cinebench-R15-Multi-Schleife simulieren zeigt sich, dass das Kühlsystem des AC6-M mit der entstehenden Abwärme gut zurechtkommt. Mit durchschnittlich 247 Punkten liegt unser Sample im direkten Vergleich im Mittelfeld.
System Performance
Beim synthetischen Benchmark PCMark 10 kann unser AC6-M seinen Vorteil gegenüber der GMK NucBox K1 nicht nutzen und sortiert sich am Ende der Vergleichstabelle ein. Der Rückstand ist aber mit nur 4 bis 5 Prozent marginal und in der Realität nicht spürbar. Die Leistung liegt aber deutlich unterhalb der Core-i3-Modelle. Das zeigt sich auch bei den gemessenen Latenzen, die bei der Wiedergabe von 4K-Inhalten deutlich steigen. Bei der Wiedergabe des 4K-Testvideos lag die durchschnittliche iGPU-Last bei ca. 50 Prozent. Die 207 gedroppten Frames sind zu Beginn entstanden, als das Video gepuffert wurde. Wer sich also für den AC6-M als Arbeitsgerät entscheidet, sollte von dem Intel Celeron J4125 keine Wunder erwarten. Die SSD sorgt jedoch für ein halbwegs flüssiges Arbeiten im Windows. Ein NVMe-Support würde hier vermutlich nicht viel mehr Performance bringen. Wer den Massenspeicher mit einer Micro-SD-Speicherkarte erweitern möchte, sollte wissen, dass die Transferraten mit ca. 20 MB/s nicht wirklich schnell sind. Getestet haben wir die mit unserer UHS-II Angelbird AV Pro V60 Micro-SD-Karte.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Durchschnittliche Intel Core i5-8265U (16.1 - 184, n=27) | |
Durchschnittliche Intel Core i5-10210U (26.7 - 82.4, n=25) | |
GMK NucBox K1, Intel Celeron J4125 | |
AC6-M Mini-PC, Intel Celeron J4125 | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
GMK NucBox K1, Intel Celeron J4125 | |
Durchschnittliche Intel Core i5-8265U (23.5 - 192.6, n=27) | |
Durchschnittliche Intel Core i5-10210U (27.1 - 88.6, n=23) | |
AC6-M Mini-PC, Intel Celeron J4125 |
DPC Latencies / LatencyMon - interrupt to process latency (max), Web, Youtube, Prime95 | |
AC6-M Mini-PC, Intel Celeron J4125 | |
Durchschnittliche Intel Core i5-10210U (466 - 5702, n=17) | |
GMK NucBox K1, Intel Celeron J4125 | |
Beelink GK Mini, Intel Celeron J4125 | |
Durchschnittliche Intel Core i5-8265U (561 - 915, n=3) |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Beim Massenspeicher müssen die Käufer selbst Hand anlegen und den AC6-M mit einem geeigneten M.2-Speicher bestücken. Dazu gibt es auf der Unterseite eine kleine Wartungsklappe hinter dieser sich der M.2-Slot verbirgt. Wichtig: es muss ein M.2-SATA-Modul mit dem Formfaktor 2242 sein. Schnelle PCIe-SSDs laufen daher nicht. Auffällig ist aber die hohe Temperatur der verbauten SSD. Um ein Problem mit der verwendeten SSD auszuschließen haben wir noch eine andere SSD verwendet, welche aber vergleichbare Temperaturen erreichte. Die fehlende Kühlung ist hier der Knackpunkt und sollte vielleicht noch einmal überdacht werden.
Grafikkarte
Als integrierte Grafikeinheit dient beim AC6-M die bereits bekannte Intel UHD Graphics 600. Als Teil des Intel-SoC bietet diese iGPU etwa die gleiche Leistung wie bei den ähnlich ausgestatteten Mini-PCs hier im Vergleich. Damit eignet sich diese iGPU nur für reine Office-Anwendungen.
Weitere Benchmarks zu der Intel UHD Graphics 600 finden Sie hier.
3DMark 05 Standard | 6619 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4025 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2522 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 680 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 26393 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3262 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 416 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 Reborn (2015) | 41.5 | 17.2 | 8.1 | 7.4 |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 5.17 | 2.14 | 1.5 | |
X-Plane 11.11 (2018) | 6.36 | 4.84 | 4.39 |
Emissionen
Temperatur
Die Temperaturen des AC6-M sind mitunter sehr hoch, wenn wir uns das SoC unter Last einmal genauer anschauen. Mit 102 °C ist das SoC von den maximalen 105 °C nicht mehr weit entfernt. Daraus resultiert auch der durchschnittliche Takt von 1,9 GHz, welcher etwas geringer als der Basistakt ist (2,0 GHz). Beim Gehäuse zeigen sich keine Auffälligkeiten. Der kleine Lüfter im oberen Bereich sorgt dafür, dass die Hitze aus dem Gehäuse geblasen wird. Die verbaute SSD und die ausgelesene Temperatur hatten wir schon thematisiert. Beim geöffneten Gehäuse messen wir auf der Oberseite 48 °C, wenngleich die Platine darunter mit knapp 58 °C schon deutlich wärmer ist.
Geräuschemissionen
Unser AC6-M ist im Leerlauf und bei geringer Last sehr leise, wenngleich aber der kleine Lüfter aber immer arbeitet. Mit 33 dB(A) ist der Mini-PC aber schon lauter als mancher Laptop. Mit 34,5 dB(A) messen wir beim Stresstest den höchsten Wert. Dieser ist aber aufgrund der hohen Lüfterfrequenz subjektiv betrachtet etwas lauter. Für einen kleinen Office-PC, welcher im Betrieb weiter entfernt ist als ein Notebook ist die gemessene Lautstärke gut und nicht als störend zu bewerten.
Energieaufnahme
Beim Thema Energieaufnahme kann der kleine und sparsame Mini-PC überzeugen. Nur etwas über 8 Watt benötigt unser Sample im Leerlauf. Und auch unter Last ist der AC6-M mit maximal 19,4 Watt sehr sparsam. Dabei kommt das kompakte Netzteil auch nicht an die Kapazitätsgrenze. Dieses liefert bis zu 24 Watt und wird über den Typ-C-Anschluss mit dem Gerät verbunden. Ein Pluspunkt denn damit lässt sich der AC6-M auch mit anderen Typ-C-Netzteilen betreiben. Auch die Option den AC6-M über Power-Delivery mit Energie zu versorgen sollte möglich sein. Testen konnten wir dieses aber bislang nicht.
Power Consumption | |
1280x720 Prime95 28.10 and Furmark 1.25 | |
AC6-M Mini-PC | |
Prime95 V2810 Stress (external Monitor) | |
AC6-M Mini-PC |
* ... kleinere Werte sind besser
Pro
Contra
Fazit - Office-PC im Kleinstformat
Der AC6-M ist ein Mini-PC der seinem Namen in nichts nach steht. Mit 63 x 63 Millimetern ist die Stellfläche sehr klein. Mit dem Intel Celeron J4125 bekommt man einen halbwegs aktuelles SoC, wenngleich aber ein Tiger-Lake-U-SoC mittelfristig eine bessere Option gewesen wäre. Dennoch schlägt sich unser Sample mit dem Intel Celeron J4125 gut und ist meistens auf dem Leistungsniveau der ähnlich ausgestatteten Vergleichsgeräte. Unterm Strich reicht aber die Leistung des sparsamen SoC aus, um den täglichen Büroarbeiten zu strotzen. Immerhin bietet das SoC vier native Rechenkerne und eine iGPU welche das SoC bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos entlastet.
Der AC6-M ist ein sehr kompakter Mini-PC zum kleinen Preis. Die Schwächen des Kühlsystems sind aber nicht wegzureden.
Die Ausstattung ist gut und der AC6-M bietet alle nötigen Ports. Zudem wird auch auf einen Kartenleser nicht verzichtet, welcher aber lediglich im Micro-SD-Format vorliegt.
Für ca. 128 USD (vor Steuern) ist der Office-PC sehr preiswert. Gleichwohl muss bedacht werden, dass weitere Investitionen für eine SSD und das Betriebssystem anstehen. Und dennoch lässt sich hier unter Umständen ein sehr preiswertes Gerät zusammenstellen.
Der größte Nachteil des AC6-M ist die Kühleinheit, welche unter Last alle Mühe hat das SoC zu kühlen. Dabei wurde auf die Kühlung der SSD komplett verzichtet. Ein kleiner Luftstrom würde hier schon Wunder bewirken.
Die GMK NucBox K1 ist wohl einer der Hauptkonkurrenten, wenn wir beim Thema Abmessungen bleiben. Diesen gibt es für ca. 220 Euro mit 128 GB SSD und kostet somit etwa genauso viel ein AC6-M mit dieser Ausstattung. In Europa ist der AC6-M nicht erhältlich.