Neues Wasserstoffprojekt RHYn Interco nutzt Erdgasleitungen zur klimaneutralen Energieversorgung
Das neue Wasserstoffprojekt RHYn Interco für eine klimaneutrale Energieversorgung ist eine Kooperation zwischen dem Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg und der französischen Region Grand Est. Ziel ist es, zunächst die Oberrhein-Region an das Wasserstoffnetz in Grand Est anzubinden. Darüber hinaus werden Studien zur Machbarkeit der Umrüstung bestehender Erdgasleitungen und des Neubaus von Wasserstoffleitungen durchgeführt, wobei vorerst eine etwa 20 Kilometer lange Gasleitung auf ihre Wasserstofftauglichkeit untersucht wird.
Um eine klimaneutrale Energieversorgung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg zu gewährleisten, ist Wasserstoff ein wesentlicher Baustein. Mit dem Aufbau eines Wasserstoff-Netzes schaffen wir die Voraussetzungen für den Ausstieg aus Kohle und Erdgas.
-Katrin Flinspach, Geschäftsführerin des Transportnetzbetreibers terranets bw.
Ab 2028 sollen Großverbraucher aus beiden Regionen miteinander vernetzt werden. Dazu gehören etwa das Universitätsklinikum Freiburg und der Kunststoffhersteller Cerdia aus Deutschland. In einem weiteren Schritt könnte ab 2035 eine Erweiterung der Infrastruktur bis in den Raum Offenburg möglich sein - dazu würde zu einem späteren Zeitpunkt eine 60 Kilometer lange bestehende Leitung überprüft werden.
Mit der Erschließung der gesamten Region Oberrhein kann ab 2035 Wasserstoff an Industrie- und Mobilitätskunden geliefert werden. Bis 2040 werden wir unsere gesamte Transport-Infrastruktur von Erdgas auf Wasserstoff umstellen. Zudem ist eine Anbindung an den europäischen Wasserstoff-Backbone sowie an französische H2-Erzeugungsprojekte geplant.
- Katrin Flinspach
Im Herbst 2023 werden die deutschen Projektpartner badenovaNETZE und terranets bw eine Interessensabfrage durchführen, um die Anschlusspotenziale weiterer Interessenten zu prüfen. Wer Wasserstoffbedarf anmelden möchte, kann sich über den Beginn der Abfrage bei terranets bw und badenovaNETZE informieren.