Neue Sanktionen aus Taiwan verhindern den Export von Prozessoren mit Taktraten über 25 MHz nach Russland
Die Invasion von Russland in die Ukraine dauert nun schon über drei Monate an. Wie DigiTimes berichtet, verschärft Taiwan nun die Sanktionen gegen die Nation und deren Verbündete, um zu verhindern, dass Russland oder Belarus High-Tech-Produkte importieren, die unter Umständen in Kriegsmaschinerie enden.
Konkret betreffen die Sanktionen Güter der Kategorien 3 bis 9 des Wassenaar Arrangements, das im Jahr 1996 etabliert und von 42 Nationen unterschrieben wurde. Das schiere Alter dieses Abkommens lässt die damals festgelegten Kriterien heute deutlich härter erscheinen, denn Prozessoren mit Taktfrequenzen von 25 MHz, 144 Pins, Datenraten von 2,5 MB/s und einer nominalen Rechenleistung von 5 GFLOPs mögen vor 26 Jahren noch brauchbar gewesen sein, im Jahr 2022 bedeutet dies aber, dass Chip-Exporte praktisch komplett entfallen.
Russland verliert damit vor allem die Möglichkeit, Chips oder Equipment zur Chip-Fertigung bei der weltgrößten Foundry TSMC zu beziehen. Während die Möglichkeiten von russischen Unternehmen und auch der Regierung zur Entwicklung und Fertigung von High-Tech-Produkten damit stark eingeschränkt werden, können Entitäten aus Russland weiterhin auf die Fertigung bei SMIC in China und in eingeschränktem Maße bei Samsung in Korea zurückgreifen. Der russische Chiphersteller MCST dürfte vor allem damit zu kämpfen haben, kein entsprechendes Equipment mehr aus Taiwan importieren zu können, was die Fortschritte der inländischen Chip-Produktion verlangsamen dürfte.
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