Erste Solaranlagen von Robotern installiert — zur Behebung von Fachkräftemangel und Kostensenkung
In der Solarindustrie zeichnet sich ein neuer Trend ab: die Automatisierung des Baus von Solaranlagen mit Hilfe von Robotern. Unternehmen wie Planted Solar, das bereits $20 Millionen von Bill Gates erhalten hat, oder Built Robotics entwickeln Roboter, die verschiedene Arbeiten beim Bau von Solarparks erledigen - von der Vorbereitung des Bodens bis zum Aufstellen der Module.
Turbulenzen in der Solarbranche wie hohe Zinsen und knappere Projektfinanzierungen haben in diesem Jahr zu mehr als 100 Insolvenzen geführt, etwa im sonnigen Kalifornien, so Solar Insure, das Versicherungen für Solaranlagen in den USA anbietet. Um die Effizienz zu steigern, halten einige Start-ups Roboter daher für unverzichtbar.
Diese arbeiten zum Teil schneller und präziser als Menschen, was zu kürzeren Bauzeiten führt. So behauptet AES, dass mit seinen Robotern Solarparks künftig doppelt so schnell und zur Hälfte der Kosten gebaut werden könnten. Der Geschäftsführer von Planted Solar, Eric Brown, spricht sogar von einer Verkürzung der Bauzeit um zwei Drittel. Außerdem, so Brown, würden durch die robotergestützte Konstruktion rund 60 Prozent weniger Fläche für Solaranlagen benötigt und Arbeitsmaterial eingespart.
Ein weiterer entscheidender Grund für den geplanten Einsatz von Robotern in der Solarindustrie ist auch der aktuelle Arbeitskräftemangel. Roboter können Aufgaben übernehmen, für die es immer schwieriger wird, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden:
Wir wollen automatisieren, um Geld zu sparen. Der Arbeitskräftemangel wird dies nur beschleunigen.
- Evan Riley, geschäftsführender Gesellschafter von White Pine Renewables, einem Solarprojektentwickler mit Sitz in San Francisco
Herausforderungen beim Einsatz von Robotern zur Errichtung von Solarparks
Allerdings sind die Anschaffung und der Betrieb von Robotern derzeit noch mit hohen Kosten verbunden und auch die Akzeptanz von im Bauwesen eingesetzten Industrierobotern müsste für einen massentauglichen Einsatz noch erhöht werden. Zudem bedarf es klarer rechtlicher Rahmenbedingungen für die Anwendung in der Bauindustrie.
Darüber hinaus können viele Aufgaben noch nicht von Robotern übernommen werden. So können die Built-Roboter derzeit noch keine schweren Stahlträger aufnehmen und auch das Arbeiten auf felsigem Untergrund funktioniert nicht ohne weiteres. Auch bei der Flexibilität gibt es noch Herausforderungen, etwa bei der Anpassung an unterschiedliche Geländeformen und Baupläne. Die Automatisierung des Solarbaus steckt also noch in den Kinderschuhen und ist ein Nischenprodukt:
Das ist im Vergleich zu anderen Märkten ein ganz anderes Kaliber, was den Umfang, die Wiederholbarkeit der Arbeit und den Appetit der Kunden angeht.
- Noah Ready-Campbell, CEO von Built