Neue Menstruations-Binde zur Früherkennung von HPV und Gebärmutterhalskrebs
HPV ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen, die zu Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten führen kann. Um diese Gefahr frühzeitig zu erkennen, wurde die neue Slipeinlage 'PadX' entwickelt, die HPV-Viren direkt im Menstruationsblut nachweist. Jährlich infizieren sich laut WHO weltweit drei Millionen Frauen mit dem stark verbreiteten HPV-Virus (Humane Papillomviren).
Die Innovation aus Hongkong verspricht, die Früherkennung deutlich zu vereinfachen: Die Menstruations-Binde des Start-ups Women-X Biotech soll die Erkennung einer Infektion nun einfacher, barrierefreier und gleichzeitig mit einer Genauigkeit von 99,2 Prozent sicher bestimmbar machen.
Wir setzen einen neuen Standard für das HPV-Screening und ermöglichen Frauen eine zugängliche, genaue und diskrete Gesundheitsüberwachung.
Ich glaube, dass wir die Tür zu diagnosebasierten Hygieneprodukten geöffnet haben, die den Weg für weitere Entdeckungen darüber ebnen, was Menstruationsblut über andere Gesundheitsrisiken für Frauen aussagen kann.
- Dr. Pui Wah Choi, Gründerin von Women-X Biotech
Das Problem bei herkömmlichen Nachweistests ist, dass etwa 65 bis 70 Prozent der Frauen sie nicht in Anspruch nehmen, vor allem wegen der invasiven Untersuchung. Dabei werden mit einem Bürstchen Schleimhautzellen aus dem Gebärmutterhals und vom Muttermund entnommen, was für manche mit Angst und Scham verbunden ist.
In Deutschland und Großbritannien ist der HPV-Test in der Regel kostenlos (abhängig von der Häufigkeit der Untersuchung und dem Alter der Patientin). In anderen Ländern kann der Test relativ teuer sein, in Hongkong etwa $120, im Gegensatz zum PadX-HPV-Kit, das zwar schon für etwa $75 erhältlich sein soll, aber auch nicht wirklich günstig ist. Nach der Bestellung werden die Pads per Post geliefert und das Testergebnis kann nach wenigen Tagen online eingesehen werden. Der genaue Verkaufsstart ist noch nicht bekannt.
Funktionsweise des PadX
Durch die Entwicklung eines speziellen Polymers ist es gelungen, ein Material zu schaffen, das gezielt bestimmte Proteine aus dem Menstruationsblut bindet. Dieses Polymer weist eine poröse Struktur auf, die wie ein molekularer Schwamm fungiert. Wenn die Menstruationsflüssigkeit mit dem Polymer in Kontakt kommt, werden die gewünschten Proteine selektiv in den Poren des Materials festgehalten. Diese angereicherten Proteine können anschließend mithilfe gängiger biochemischer Methoden analysiert werden, um auf mögliche Erkrankungen hinzuweisen.
Prophylaktische Impfung mit Grenzen
Die Weltgesundheitsorganisation hat 2020 globale Ziele für die Früherkennung von HPV-Infektionen festgelegt und Maßnahmen zur prophylaktischen Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen entwickelt, die jedes Land bis 2030 erreichen soll. Die Impfung ist seit rund 17 Jahren im Gebrauch und soll vor bestimmten Krebsarten und seinen Vorstufen schützen.
Die Impfung schützt jedoch nicht vor allen HPV-Typen und kann daher die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs nicht ersetzen. Derzeit arbeiten Forscher weltweit an verschiedenen Möglichkeiten zur Früherkennung, so bietet die britische Firma Daye einen HPV-Test für zu Hause in Form eines Tampons an, und die Doktorandin Sânziana Foia entwickelt mit dem Papcup derzeit eine weitere Innovation.
Quelle(n)
Women-X Biotech | Futurefemhealth | Krebsinformationsdienst 1, 2 | NaLI