Netflix verspricht Audio in "Studioqualität" auf Android-Smartphones dank xHE-AAC
Netflix hat in einem Blogeintrag viele Details zum xHE-AAC-Codec verraten, der künftig bei der Wiedergabe von Filmen und Serien über Android 9 und neuer zum Einsatz kommt. Den Angaben des Fraunhofer Instituts zufolge ist der Codec ein nativer Bestandteil des Betriebssystems, die Audioqualität soll bei Bitraten zwischen 12 und 500 kbit/s besser sein als bei regulärem AAC.
Besonders spannend sind aber einige der neuen Features. So soll beispielsweise der Dynamikumfang automatisch angepasst werden, um lautere Stellen leiser und leise Passagen lauter zu machen. Dieser Vorgang mag Heimkino-Enthusiasten abschrecken, da so der Dynamikumfang effektiv reduziert wird, über die in Smartphones integrierten Lautsprecher soll so allerdings das Benutzererlebnis verbessert werden, weil einerseits nicht ständig die Lautstärke manuell geregelt werden muss um den Ton hören zu können, andererseits soll auch Clipping verhindert werden.
Netflix gibt an, dass Nutzer durch xHE-AAC immerhin 7 Prozent seltener zu Kopfhörern greifen – ein Zeichen dafür, dass Dialoge auch ohne Ohrhörer besser zu verstehen sind. Bei HDR-Inhalten verlassen sich Nutzer sogar bis zu 16 Prozent häufiger auf die Smartphone-Lautsprecher. Auch die Bitrate kann dynamisch verändert werden, um auf die verfügbare Internet-Bandbreite zu reagieren. xHE-AAC soll künftig auch auf anderen Plattformen verwendet werden, die den Codec unterstützen – dazu zählt auch iOS, Apples Smartphone-Betriebssystem kann den Codec bereits seit iOS 13 dekodieren.