Neobank Revolut will eigene Geldautomaten mit Gesichtserkennung und Kartenausgabe aufstellen
Die Neobank Revolut hat im Rahmen seiner Planung für das Jahr 2025 das Aufstellen eigener Geldautomaten angekündigt. Diese Automaten sollen dabei mehrere Funktionen bieten, die zumindest im deutschsprachigen Raum noch ungewöhnlich sind. In seiner deutschen Pressemitteilung hat Revolut die ersten Automaten aber für Spanien angekündigt.
Diese sollen die Kundschaft nicht nur mit Geld versorgen, sondern auch als kartenausgebende Systeme fungieren. Wer also noch keine Bezahlkarte hat, soll sie in Zukunft sich direkt am Automaten holen können. Wie das im Detail aussieht, hat die Bank noch nicht verraten. Revolut wird die Automaten aber mit einer Gesichtserkennung und einer Identitätsprüfung ausstatten, die vermutlich auch auf die Gesichtserkennung setzt, um sicherzustellen, dass die richtige Person vor dem Automaten steht.
Langfristig will Revolut an den Automaten auch eine Einzahlung von Bargeld ermöglichen. Das ist bei der Neobank bisher noch etwas umständlich, da die Bank vor allem auf digitale Überweisungen auf das Revolut-Konto setzt oder das Einziehen von Geld etwa per Apple Pay.
Des Weiteren will sich Revolut auch auf die Händler fokussieren. Kreditfunktionen wie das spätere Bezahlen oder "Revolut Kiosk" sollen hier Neuerungen bieten. Revolut will außerdem Immobilienkredite anbieten, allerdings zunächst nur in Litauen gefolgt von Irland und Frankreich.
Dynamic Currency Conversion: Revolut schützt Kundschaft
Wer häufiger außerhalb der Eurozone mit der Karte bezahlt wird es vielleicht schon mitbekommen haben. Viele Kartenterminals in Geschäften bieten die Zahlung in Euro an, obwohl der Reisende sich außerhalb der Eurozone befindet. Was auf den ersten Blick wie ein netter Service aussieht, kann für den Kunden allerdings enorme Kosten bedeuten. Revolut stellt sich nun aber gegen dieses kundenunfreundliche Vorgehen, wie Marc-Oliver Schaake von nocash.blog berichtet.
Bis zu 8 Prozent Aufschlag bedeutet der Service, der sich Dynamic Currency Conversion (DCC) nennt, so Schaake. Den kartenausgebenden Institutionen gefällt das nicht unbedingt. Selbiges gilt für die Firmen hinter den Kartenschemata. So hat Mastercard DCC unterhalb der NoCVM-Grenze sogar verboten, wie nocash.blog schreibt. Das ist die Grenze, die für kontaktlose Zahlungen ohne PIN-Eingabe gesetzt wird.
Bei Revolut gibt es DCC laut Schaake gar nicht mehr. Offenbar wird die Abfrage gar nicht mehr erlaubt. Revolut, dessen Karten sich vor allem Montags bis Freitags gut in Fremdwährungsgebieten nutzen lassen, schützt seine Kundschaft also vor unnötigen Kosten bei Reisen. Am Wochenende erhebt die Neobank selbst Gebühren, die aber erheblich unterhalb von DCC sind.
Die Regeln für DCC gelten übrigens nicht an Geldautomaten, wie Schaake weiter ausführt. Wer dort DCC auswählt, kann sogar bis zu 11 Prozent zusätzliche Kosten haben, nur damit auf der Kartenrechnung direkt ein Eurobetrag ausgewiesen wird. Das lohnt sich nur in sehr seltenen Fällen.
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