Natrium-Akku lädt in Sekunden: Kombination aus Stromzelle und Hochleistungskondensator macht es möglich
Was Forschende am "Korea Advanced Institute of Science and Technology" entwickelt haben, hört sich zunächst einmal so an, als hätte man schon früher darauf kommen können.
Sie kombinierten die Anode einer Natrium-Batterie mit einer Kathode, die aus dem Material eines Hochleistungskondensators besteht. Laut der im Magazin "Energy Storage Materials" veröffentlichten Studie ergibt sich daraus das Beste aus beiden Welten - und mehr.
Zwar handelt es sich um Laborexperimente an einem Forschungsinstitute, aber die Ergebnisse scheinen durchaus vielversprechend, selbst wenn sie nur zum Teil in der Praxis realisierbar sein könnten.
Da wäre zunächst die Verwendung von Natrium statt Lithium. Natrium gibt es im Grunde überall. Im Boden, in den Ozeanen, im Kochsalz für die nächste Portion Spaghetti. Probleme mit der Rohstoffknappheit gäbe es bei Natrium nicht.
Zudem soll die Energiedichte in etwa auf dem Niveau derzeitiger kommerzieller Lithium-Ionen-Akkus liegen. Und zumindest in den Laborversuchen ist von der geringen Verlässlichkeit, mit der Natrium-Ionen-Batterien gelegentlich zu kämpfen haben, keine Rede. Stattdessen soll auch nach tausenden Ladezyklen noch eine stabile Energieübertragung realisierbar sein.
Am wichtigsten jedoch ist die Leistungsdichte, die auf dem Niveau eines Hochleistungskondensators liegt. Solche Bauelemente könnten riesige Mengen Strom in kürzester Zeit speichern.
So liegt auch die Leistungsdichte der vorgestellten Natrium-Batterie mindestens beim Dreißigfachen gebräuchlicher Akkus. Lädt ein Notebook-Akku eine Stunde, wären es mit der neuartigen Zellen noch höchstens 100 Sekunden.
Auch die Elektromobilität wird in diesem Zusammenhang angesprochen. Eine derartige Beschleunigung des Ladevorgangs erscheint zwar noch in weiter Ferne. Wenn aber aus 30 Minuten Wartezeit für etwa 300 Kilometer Reichweite nur noch 3 Minuten werden, wäre der klassische Tankvorgang nicht mehr kürzer.
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