Computex 2024 | NPU-Anzeige im Windows Task Manager wird bei Qualcomm wohl neueren Prozessoren vorbehalten bleiben
Welcher Rechner hat eigentlich eine NPU oder Neural Processing Unit für die Beschleunigung der Künstlichen Intelligenz (AI). Die Antwort ist eigentlich: Mittlerweile recht viele. Doch wie findet man dies raus? Die (eigentlich) einfache Antwort wäre: Man schaut unter Windows etwa in den Task Manager. Neben CPU und GPU sollte dort nämlich auch eine NPU auftauchen – sollte.
In vielen Fällen wird sie dort aber nicht angezeigt und die zahlreichen Anleitungen im Internet, um herauszufinden, ob man eine NPU hat, führen in die Irre. Ein Beispiel dafür ist Qualcomms Snapdragons 8cx Gen 3. Der besitzt eine NPU (Hexagon) mit immerhin 15 TOPS. Nicht genug für Microsofts Co-Pilot AI, die 40 TOPS braucht, aber immerhin stark genug um so manche KI-Aufgabe zu beschleunigen.
Diese NPU wird aber unter Windows 11 23H2 aber nicht angezeigt. Weder im Task Manager noch im Geräte-Manager ist sie als Neural Processor gelistet, wie wir mit einem Lenovo Thinkpad X13s verifizieren konnten.
Wie wir von Qualcomm erfahren haben, wird das wohl auch so bleiben. Im Gespräch mit Notebookcheck.com deutete Qualcomm an, dass hier einige Arbeiten auf Software-Ebene notwendig währen, darunter etwa ein Kernel-Treiber von Qualcomm und freilich müsste auch Microsoft unter Windows dies umsetzen. Qualcomm blieb im Gespräch aber eher unklar, was das Thema angeht.
Dass das passieren wird, dürfte also eher unwahrscheinlich sein, zumal alle Partner dies schon seit der Vorstellung des 8cx Gen 3 hätten machen können. Die Hexagon-NPU wurde seinerzeit durchaus betont, auch wenn es dauerte, bis erste Anwendungen sie nutzten. Auf der Computex drehte sich nachvollziehbarerweise alles um den Snapdragon X Elite (und geringfügig Plus). Der 8cx Gen3 existierte praktisch nicht mehr. Ob die NPU dann vernünftig genutzt werden kann, bleibt so auch offen.
Qualcomm zeigte auf der Computex hingegen zahlreiche Demos des neuen Snapdragon X Elite, dessen Hexagon NPU 45 TOPS bietet. Hier zeigt das Betriebssystem die NPU und dessen Auslastung an. Für den Anwender ist so transparent sichtbar, wann die NPU die CPU etwa unterstützt.
Ähnliches ist übrigens auch bei anderen NPUs und KI-Beschleunigern anderer Prozessoren zu erwarten. Eine Einheit mag zwar verbaut sein, doch deren Aktivität lässt sich bei älteren Rechnern nicht mit Bordmitteln darstellen. Das ist offenbar nicht so einfach. Im Februar wurde beispielsweise bekannt, dass AMD zusammen mit Microsoft anfing an einem NPU-Monitoring für die Ryzen 8040-Serie zu arbeiten. Verantwortlich ist dafür die Infrastruktur des Microsoft Compute Driver Model.
Ob die 7000er-Serie, die laut AMD 10 TOPS bietet, eine angezeigte NPU bekommt ist derzeit unklar. Von einer Unterstützung der Ryzen-AI-Serie mit 50 TOPS kann man wohl ausgehen.
Für Intel-CPUs gibt es einen Support-Artikel, der darauf verweist, dass derzeit nur die Core-Ultra-Prozessoren ein NPU-Monitoring im Task Manager haben. Separate KI-Beschleuniger, wie etwa Intels Movidius fallen nicht unter die Beschreibung. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Microsoft Surface Laptop Studio 2 hat beispielsweise eine diskrete Movidius 3700vc VPU (nicht NPU/alias Keem Bay) von Intel, die dort als NPU parallel zu einem Core i der 13. Generation angezeigt wird.
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Quelle(n)
Computex / Qualcomm