Musikstreaming boomt, Apple Music schließt weiter zu Spotify auf
Dem Bericht von Counterpoint Research zufolge ist der Musikstreaming-Markt im vergangenen Jahr um 32 Prozent auf 358 Millionen Abonnenten gewachsen. Für dieses enorme Wachstum sollen vor allem exklusive Inhalte und Podcasts sowie Bundle-Angebote von Netzbetreibern verantwortlich gewesen sein, die Menschen dazu verleitet haben, einen Service auszuprobieren, und sie schlussendlich als Abonnenten geblieben sind.
Den Spitzenplatz belegt dabei genau wie in den Vorjahren Spotify, mit einem Anteil von 35 Prozent aller zahlender Abonnenten sowie 31 Prozent am gesamten Umsatz – ein Wachstum von immerhin 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Apple Music holt aber rasant auf: Der Konzern aus Cupertino konnte 2019 bereits 19 Prozent sämtlicher zahlender Kunden und 24 Prozent des Umsatzes für sich beanspruchen – damit waren im vergangenen Jahr bereits 36 Prozent mehr Kunden Abonnenten bei Apple Music als noch im Jahr 2018.
Mit Amazon Music HD hat der Shopping-Gigant vor einigen Monaten versucht, die Nische zum Streaming von Musik in Hi-Fi-Qualität zu bedienen und sich so direkt mit Tidal angelegt. Der Dienst konnte immerhin einen Marktanteil von 15 Prozent erlangen.
Counterpoint Research gibt an, dass regionale Dienste nach wie vor sehr beliebt sind, da sie oft deutlich mehr lokale Musik bieten können, am Weltmarkt machen diese bis auf das Angebot von Tencent aber kaum einen nennenswerten Anteil aus. Interessant ist auch, dass Google bzw. YouTube Music nach wie vor kaum relevant ist, Googles Anstrengungen scheinen sich bislang nur bedingt ausgezahlt zu haben.
Mehr als 80 Prozent des gesamten Umsatzes wird über zahlende Abonnenten erwirtschaftet, Werbung und Verträge etwa mit Netzbetreibern spielen nur eine untergeordnete Rolle, daher ist es auch so wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen und vor allem zu überzeugen ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Die COVID-19-Pandemie soll einen negativen Einfluss auf den Streaming-Markt nehmen, da zur Zeit viele Menschen lieber Radio hören, um keine Nachrichten zu verpassen.