MullvadVPN nutzt Gmail: Wie anonym ist MullvadVPN wirklich?
MullvadVPN – Free the internet, heißt es auf der offiziellen Homepage. Für etwa 5 Euro pro Monat kann man den VPN-Service nutzen und in Tests großer IT-Portale schneidet MullvadVPN regelmäßig sehr gut ab, zumindest in Sachen Privatsphäre.
Im Blog „Simplified Privacy“ wird jedoch kritisiert, dass der Anbieter Gmail nutzt. Offenbar hostet der VPN-Anbieter keinen eigenen eMail-Service, sondern leitet den MX-E-Mail-Datensatz von mullvad.net stattdessen direkt an Googles Gmail weiter. Darunter fallen beispielsweise Anfragen an den technischen Support und darin sieht der Blog ein Problem.
Denn spätestens dann, wenn Kunden ihre Mails nicht durch PGP verschlüsseln, was bei vielen Nutzern noch immer der Fall sein dürfte, würden teils sensible Daten wie Zahlungsinformationen an Google weitergeleitet. Alleine durch die Verwendung persönlicher Mailadressen würden Kunden so ihre Identität an Google preisgeben. Anfragen an den technischen Support machen es auch wahrscheinlich, dass die IP-Adressen der Kunden in einem solchen (Aus)Fall nicht verschlüsselt sind, immerhin brauchen sie ja offenbar den Support. Im ungünstigsten Fall hätte Google also die IP des Nutzers, seine reale Mailadresse, die Accountnummer beim VPN-Anbieter sowie potentiell weitere sensible Informationen.
Mit diesen Informationen wäre es laut Blog ein Leichtes für Regierungsbehörden und andere die Privatsphäre eines MullVadVPN-Nutzers zu kompromittieren. Der Aufwand würde wohl eher selten betrieben und die Mehrheit der Nutzer dürfte dieses Szenario eher nicht fürchten. Dennoch regt die Gmail-Nutzung von MullvadVPN Kritik an.