Motorola: Moto Mod 5G schafft effektiv bis zu 500 Mbit/s
Zur Demonstration eines auf Maui zur Qualcomm Tech Summit angelegten 5G-Netzwerks durften Journalisten eine 1 GB große Datei über Motorolas Moto Mod 5G herunterladen. Sowohl PCMag als auch PC World konnten die Datei in 17 Sekunden herunterladen und kamen zu dem Schluss, das Netzwerk leistet 470 Mbit/s. Wie The Verge aber berichtet kann das Netzwerk selbst nur etwa 170 Mbit/s übertragen.
Wie konnte Motorola also 470 Mbit/s über ein 170 Mbit/s Netzwerk übertragen? Nach Aussagen des Konzerns war der Test echt, nur wurde die Datei von einem lokalen Server übertragen und offenbar aus Versehen vor der Übertragung komprimiert. Auch wenn der Test nicht absichtlich gefälscht war, so sind die Resultate doch enorm irreführend.
Motorola gibt nun an, dass das Moto Mod 5G zwar theoretisch bis zu 5 Gbit/s übertragen kann, in der Praxis dürfen Nutzer aber eher Geschwindigkeiten von 300 bis 500 Mbit/s erwarten. Das ist zwar nicht deutlich schneller als die durch LTE theoretisch möglichen 300 Mbit/s, in der Praxis sollen Nutzer in Deutschland laut OpenSignal über 4G aber durchschnittlich nur etwa 23 Mbit/s erreichen.
Auf Qualcomms Tech Summit sind neben Motorolas Moto Mod 5G kaum Geräte verfügbar, die Journalisten tatsächlich testen können. Der Grund dafür dürften die eher enttäuschenden Geschwindigkeiten sein – wer bis zu 5 Gbit/s verspricht, möchte der Presse natürlich eher ungern die auf Maui derzeit möglichen 140 Mbit/s als Durchbruch zeigen.
Motorola merkt noch an, dass das Unternehmen deutlich höhere Geschwindigkeiten erwartet, wenn 5G im Frühjahr 2019 erstmal verfügbar ist. Die Moto Mod 5G beinhaltet einen Snapdragon 855, Qualcomms neues X50 Modem und insgesamt 10 Antennen für volle Unterstützung für 4x4 mmWave, 4x4 LTE und sub-6 5G. Da die Mod mit einem eigenen 2.000 mAh Akku kommt, soll sie die Batterielaufzeit von damit verbundenen Smartphones nicht beeinträchtigen.