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Mobvoi schwindelt beim Marketing der TicWatch E3 und Pro 3 über den verbauten Prozessor

Die Mobvoi TicWatch E3 wird mit dem Snapdragon Wear 4100+ beworben, aber nicht mit diesem Chip geliefert. (Bild: Alex Alderson / Notebookcheck)
Die Mobvoi TicWatch E3 wird mit dem Snapdragon Wear 4100+ beworben, aber nicht mit diesem Chip geliefert. (Bild: Alex Alderson / Notebookcheck)
Mobvoi hat kürzlich all sein Marketing überarbeitet, die TicWatch E3 und die TicWatch Pro 3 werden jetzt mit dem Snapdragon Wear 4100+ beworben, statt wie bisher mit dem Snapdragon Wear 4100. Wir haben eine der neuen Smartwatches gekauft und sind dieser Behauptung auf den Grund gegangen.

Als die TicWatch Pro 3 (ca. 250 Euro auf Amazon) im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen ist, wurde die hochwertige Smartwatch mit einem Qualcomm Snapdragon Wear 4100 beworben, einem der bis heute schnellsten Smartwatch-Prozessoren am Markt. Dasselbe gilt auch für die TicWatch E3. Über die vergangenen Wochen hat Mobvoi allerdings das komplette Marketing verändert – die Produktseite, die Amazon-Beschreibung und auch diverse Marketing-Materialien wurden aktualisiert.

Die beiden Smartwatches werden jetzt mit einer "Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ Dual-System-Plattform" vermarktet. Bei dieser Angabe in den technischen Daten dürften die meisten Kunden an einen Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ denken, doch hat Mobvoi tatsächlich den Prozessor von zwei Uhren, die bereits seit Monaten verkauft werden, getauscht? Wir haben eine dieser neuen Smartwatches gekauft und unter die Lupe genommen.


Auf der Verpackung der Uhr ist noch von der "Snapdragon Wear 4100 Platform" die Rede. Erstmal eingeschaltet und AIDA64 geladen, so zeigt sich, dass die neue Smartwatch genau wie ein Modell, das vor dieser Änderung gekauft wurde, mit einem Qualcomm Snapdragon Wear 4100 ausgestattet ist. Wir können aktuell nicht bestätigen, ob AIDA64 die beiden Chips unterscheiden kann, denn der einzige Unterschied ist ein QCC1110-Co-Prozessor, der besonders stromsparend ist und der Hintergrundaufgaben übernimmt.

Ein Statement von Mobvoi bringt ein wenig Klarheit in diese Situation: Offenbar werden die Uhren keineswegs mit einem Snapdragon Wear 4100+ beworben, sondern mit einem Snapdragon Wear 4100 in Kombination mit einer "Dual-System-Plattform", also mit einem speziell von Mobvoi integrierten Co-Prozessor. Die Schreibweise "Snapdragon Wear 4100+ Dual-System-Plattform", in der nicht einmal ein Leerzeichen vor dem "+" eingefügt wurde, täuscht Kunden aber über den verbauten Chip – besonders aufrichtig ist dieses Marketing nicht.

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Autor: Hannes Brecher, 23.09.2021 (Update: 23.09.2021)