Mobiltelefone: Mehr als 100 Millionen Alt-Handys vergammeln
Trotz einer gewissen Marktsättigung steigen die Verkaufszahlen von Handys und Smartphones noch immer von Jahr zu Jahr. Die ungenutzten alten Mobiltelefone werden dann häufig zu Hause aufbewahrt und nicht zurückgegeben. Derzeit vergammeln in deutschen Schubladen, in Kellern oder auf Speichern rund 106 Millionen Altgeräte. Das sind rund ein Viertel (24 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr, als 85,5 Millionen ausgediente Handys errechnet wurden.
Das hat der Hightechverband Bitkom auf Basis einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Im Vergleich zu 2010 mit 72 Millionen ausrangierten Handys beträgt das Plus sogar satte 47 Prozent. Die mobilen Endgeräte werden vor allem wegen der in immer kürzeren Zeitintervallen zahlreichen technischen Innovationen sehr schnell ausgemustert, so der Bitkom. Handys enthalten aber viele wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt werden können.
Laut der aktuellen Befragung haben drei Viertel der Befragten (2012: 70 Prozent) mindestens 1 unbenutztes altes Handy zu Hause. Das entspricht 53 Millionen Bundesbürgern. 24 Prozent der Bundesbürger horten 2 ungenutzte Handys oder Smartphones (2012: 23 Prozent). 7 Prozent haben 3 alte Telefone (2012: 6 Prozent) und 9 Prozent sogar 4 oder mehr ausgemusterte Mobiltelefone (2012: 4 Prozent) zu Hause. Ein Drittel (33 Prozent) der Besitzer verkaufen diese weiter, 28 Prozent verschenken sie.
Vor dem Verkauf, der Weiter- oder Rückgabe alter Handys sollten Besitzer solcher Geräte ein paar Dinge beachten. Wichtig: alle privaten Daten sollten zuvor sicher gelöscht werden. Hier die Tipps des Bitkom, was noch zu beachten ist:
Löschen privater Daten
- Private Daten wie das Adressbuch, Nutzerprofile von sozialen Netzwerken, Online-Banking-Zugänge oder auch Fotos und Videoclips gezielt löschen. Am einfachsten ist es, alle Nutzerdaten des Telefons über entsprechende Funktionen (Zurücksetzen des Gerätes in den Auslieferungszustand) komplett zu löschen. Externe Speicherkarten sollten vor dem Entsorgen entfernt oder komplett mit einer speziellen Software gelöscht werden. Wer ganz sicher gehen will, dass die Daten einer externen Speicherkarte nicht wiederhergestellt werden können, sollte die Karte physisch zerstören, also beispielsweise zerschneiden. Alte oder defekte Handys dürfen nicht in den Hausmüll geworfen werden. Das wissen inzwischen immer mehr Bundesbürger. Nur noch 1 Prozent der Befragten gibt an, seine Altgeräte auf diese Weise zu entsorgen, vor einem Jahr waren es noch doppelt so viele. Für die umweltgerechte Entsorgung alter und defekter Handys gibt es seit Jahren bewährte Rückgabemöglichkeiten.
Entsorgung über den Mobilfunkbetreiber
- Alle großen Netzbetreiber nehmen Altgeräte per Post zurück. Dazu können die Kunden portofreie Versandumschläge im Internet anfordern oder im Handy-Shop abholen. Einige Betreiber nehmen alte Handys auch direkt in den Geschäften entgegen. Wer sein Gerät zurückgibt, tut damit gleichzeitig etwas Gutes: Für jedes eingesandte Mobiltelefon spenden viele Unternehmen einen Betrag an Umwelt-, Sozial- und andere Hilfsprojekte. Jeder siebte Handy-Besitzer (15 Prozent) nutzt diese Möglichkeiten und gibt sein Altgerät beim Händler oder Mobilfunkanbieter ab, jeder fünfte (19 Prozent) spendet es für einen guten Zweck.
Entsorgung über Recyclinghöfe
- Alte Handys können in den kommunalen Abfallsammelstellen kostenlos abgegeben werden. Rund jeder neunte (11 Prozent) Altgeräte-Besitzer tut dies. Die Standorte dieser Recyclinghöfe erfährt man bei seinem örtlichen, kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb. Von dort gehen die Geräte in die Verantwortung der Hersteller über, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung durch zertifizierte Recyclingunternehmen sorgen.
Entsorgung von defekten Akkus
- Alt-Akkus und Batterien dürfen ebenfalls nicht in den Hausmüll geworfen werden. Wer seinen in die Jahre gekommenen Handy-Akku durch einen neuen ersetzt, muss den alten Akku ordnungsgemäß entsorgen. Dazu kann man ihn bei den örtlichen Recyclinghöfen abgeben oder dort zurückgeben, wo der neue Akku gekauft wurde.
Quelle(n)
Bitkom.org: http://www.Bitkom.org/