Mobilfunkstörung im GSM-R-Netz lässt Bahnverkehr in Norddeutschland ausfallen
Der Bahnverkehr ist in großen Teilen Norddeutschlands bis etwa 11 Uhr am heutigen Samstag ausgefallen. Grund ist der Ausfall der Kommunikation über das Zugfunksystem GSM-R, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Darüber kommuniziert etwa Personal im Fahrdienst in den Zügen mit dem Personal in den Leitstellen und vieles mehr.
Betroffen ist vor allem die "große Eisenbahn", sprich der Fern- und Regionalverkehr. Nachvollziehbar ist das in der Echtzeitanzeige des Portals Zugfinder.net. Die Züge stehen und/oder haben große Verspätungen. Auch der Güterverkehr dürfte betroffen sein. Eine derartige Großstörung kritischer Infrastruktur betrifft zudem nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch andere Eisenbahnunternehmen.
Aktuell läuft der Bahnverkehr nach Angaben der Deutschen Bahn wieder an. Es ist allerdings mit erheblichen Verspätungen zu rechnen, so die Bahn. Das gilt insbesondere für die jeweils ersten wieder fahrenden Züge, die nun besonders viele Fahrgäste aufnehmen müssen. Dementsprechend gibt es seitens der Deutschen Bahn eine Sonderkulanz für Tickets und Reservierungen.
Die Auswirkungen werden auch bis weit in den Süden und teils über Landesgrenzen hinweg spürbar sein. Das liegt an den Umlaufplänen. Im Fernverkehr fahren die Züge ab und an durch das gesamte Bundesgebiet. Durch den Großausfall befinden sich die Züge zudem nun nicht dort, wo sie sein sollten. Das Neusortieren der Züge braucht viel Zeit.
Es waren aber nicht alle Bahnen betroffen. Die S-Bahn Hamburg fuhr nach derzeitigem Stand laut Fahrplanauskünften normal. Das System ist weitgehend unabhängig vom großen Netz der Deutschen Bahn und fährt mit einem Stromschienensystem. Nur wenige S-Bahnen fahren im weiteren Verlauf im Raum Hamburg auf regulären Deutsche-Bahn-Gleisen unter Oberleitung und der dort gültigen Zugsicherung. Doch auch hier gab es offenbar keine Auswirkung. Zudem ist das AKN-System in Hamburg anscheinend ebenfalls nicht betroffen.
Wie weit das Kommunikationssystem GSM-R greift, zeigt das Infrastrukturregister der Deutschen Bahn. Hier muss unter Themen und Streckenmerkmale der Haken beim Kommunikationssystem aktiviert werden. Ohne diesen Funk geht es in vielen Teilen Deutschlands nicht. Es ist so wichtig, dass erst nach erfolgreicher Härtung aller GSM-R-Komponenten voraussichtlich zum Anfang des Jahres LTE900 in der Nähe von Bahnstrecken installiert werden kann. GSM-R-Frequenzen sind zu nah an dem LTE-Band.
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⚠Zugfunkstörung behoben: Der Bahnverkehr im Norden läuft wieder an.
— Deutsche Bahn Personenverkehr (@DB_Bahn) October 8, 2022