Mobilfunk und 5G: Gefährlich oder nicht? Gespräch mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger (Video)
Wie kann es sein, dass man wissenschaftlich noch immer nicht zweifelsfrei feststellen kann, ob Mobilfunk und 5G eine gesundheitliche Gefahr darstellen? In einem Gespräch mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger nimmt der Mathematiker, Volkswirt und Mitglied im GWUP-Wissenschaftsrat dazu Stellung. Berger beschäftigt sich als Vorsitzender der Gesellschaft für kritisches Denken mit der Wissenschaft per se.
Im YouTube-Video geht das Gründungsmitglied der österreichischen "Gesellschaft für kritisches Denken" und Blogger ("Kritisch gedacht") unter anderem auf das Problem ein, dass Wissenschaftler auch bei dem Themenkomplex Mobilfunk und 5G zu teilweise völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Laut Berger sei eine gewisse "Uneinigkeit" für Wissenschaftler grundsätzlich "an sich nichts Besonderes". Es hänge unter anderem vom jeweiligen Fachgebiet ab. Während es beispielsweise in der Mathematik vergleichsweise einfach sei "etwas zu beweisen", gebe es Themenbereiche wie Life Sciences oder Biowissenschaften, wo es einfach schwerer sei, einen Konsens zu finden.
In vielen Bereichen sei die Wissenschaft inzwischen zudem "sehr, sehr schnelllebig", so Berger. Resultate kämen heutzutage "Schlag auf Schlag" und oftmals werde sich an den Erstpublikationen orientiert. Auf die Fragestellung, ob nicht die Wissenschaft selbst einen großen Anteil daran habe, dass die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung und Gesellschaft steige, räumt der Wissenschaftler ein, dass es in jedem Bereich Fälle von Manipulation und "Aufhübschen von Daten" gebe. Allerdings bestehe auch die Gefahr durch die Medien, dass diese lieber "Horror"-Schlagzeilen auf die Titelseiten bringen würden, um Reichweite zu generieren.
Mit Titeln zu wissenschaftlichen Ergebnissen wie "unbekanntes Risiko" und "Gefahr" lasse sich mehr Aufmerksamkeit erlangen als mit Meldungen zu Studien die Entwarnung geben würden. Auf die Frage, warum in einer schon älteren Mobilfunkstudie (Interphone) zu Gehirntumoren mit insgesamt rund 13.000 Menschen das "besonders große Risiko" einer vergleichsweise kleinen und "scharf begrenzten" Kontrollgruppe überall kommuniziert wurde und nicht das Gesamtergebnis, dass das Telefonieren mit dem Handy nicht das Risiko für Tumore erhöhe, räumt der Professor ein, dass sich eben mit "Risiko" auflagen- und reichweitenstärkere "Schlagzeilen" machen ließen als mit weniger "furchteinflößenden" Headlines.
Das gesamte Interview mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger auf YouTube.