Mobilfunk: 5G bei 600 MHz schafft im Alltag bis zu 140 Mbit/s
Mit 5G wurde uns von Mobilfunkbetreibern Geschwindigkeiten jenseits von 1 Gbit/s versprochen, mit denen dann Autos autonom fahren können und man in wenigen Sekunden ganze Spiele herunterladen kann. Wenn man sich diese Versprechen vor Augen führt, werden viele bei der Überschrift "5G schafft im Alltag bis zu 140 Mbit/s" erst mal enttäuscht sein. In Anbetracht der technischen Detials sehen die Werte allerdings nicht nur nicht schlecht aus, sondern zeigen einen großen Sprung gegenüber dem älteren LTE-Standard.
Man muss nämlich wissen, dass die absurden Geschwindigkeiten von mehreren Gigabits im 5G-Netz aufgrund der Physik nur im Frequenz-Bereich jenseits der 3 GHz machbar sind. Hierbei gibt es jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die geringe Reichweite. So zeigen erste Tests aus den USA und Europa, dass die Verbindung zu derartigen 5G-Masten teilweise nach wenigen hundert Metern abbricht bzw. deutlich langsamer wird, sobald auch nur eine Wand dazwischen kommt. Hierbei sollte jedem klar werden, dass ein großflächiger Ausbau in diesen Frequenzbereichen gerade in ländlichen Regionen unrealistisch ist, da die Anzahl der benötigten Masten einfach viel zu groß wäre.
Nun hat der amerikanische Netzbetreiber T-Mobile letzte Woche bekannt gegeben, dass er ab heute 5G in einem großen Teil der USA anbieten wird. Hierbei setzt der Anbieter allerdings nicht auf Frequenzen über 3 GHz, sondern auf 600 MHz. Dies hat den Vorteil, dass die Reichweite je Mast mehrere Kilometer weit geht, wobei allerdings die Download-Geschwindigkeit wesentlich langsamer ist.
Jetzt konnte der amerikanische Tech-Youtuber Marques Brownlee das neue 5G-Netz in den USA testen. Hierbei ist er mit einem Auto durch Los Angeles gefahren und hat mit dem OnePlus 7t Pro in der McLaren-Version die Geschwindigkeiten des Netzes in der wirklichen Welt getestet. Dabei kam er auf Ergebnisse, die zwischen 40 und 140 Mbit/s lagen. Wenn man hierbei bedenkt, dass 4G auf einer vergleichbaren Frequenz häufig nur bis zu maximal 35 Mbit/s schafft, versteht man, wieso diese Verbesserung nicht gerade unwesentlich ist.
Während man sich also in Deutschland beim 5G-Ausbau bisher auf einige wenige Stadtzentren konzentriert, um dort hohe Geschwindigkeiten anzubieten, verfügen die Amerikaner bei T-Mobile jetzt schon über ein 5G-Netz, das zwar beim Download bei weitem keine Gigabits erreicht aber immerhin großflächig verfügbar ist. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die deutsche Anbieter daran an Beispiel nehmen.
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