Mobiles Surfen überall: Roaming bleibt bis 2032 EU-weit aufschlagsfrei

Vor 2017 war das mobile Surfen gleich nach der Hotelübernachtung nicht selten der zweite große Posten in der Urlaubsabrechnung. Angesichts von teils 5 Euro pro MB war der Blick auf Google Maps durchaus ein Abendessen wert.

Seitdem gilt der heimische Mobilfunkvertrag ganz einfach auch innerhalb der gesamten EU. Die Logik dahinter ist unbestreitbar. Wer unterwegs ist, kann im eigenen nationalen Netz nicht surfen. Weil dies für alle EU-Bürger gilt, werden in Summe nicht mehr Daten verbraucht, als wenn gar niemand verreisen würde.

Bis 2032 gilt diese Abmachung nun, welche von allen Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament beschlossen wurde. Als Einschränkung bleibt bestehen, dass es sich nur um die zeitlich befristete Nutzung im Zuge einer Reise handelt. Wer also länger verweilt, wird sich auch zukünftig vor Ort einen Anbieter suchen müssen.

Weitere Kosten sollen gedeckelt werden

Zusätzlich beinhaltet der Beschluss weitere Regeln, die Gebühren senken und den Komfort steigern sollen. Wer beispielsweise im heimischen Netz 5G verwendet, soll dies - sofern verfügbar - auch im Ausland nutzen können.

Bei nicht-terrestrischen Netzen, etwa auf Kreuzfahrtschiffen, soll es bei Erreichen einer Gebührenobergrenze eine automatische Abschaltung erfolgen, anstatt am Ende eine horrende Rechnung präsentiert zu bekommen.

Interessant sind zudem die Entgeltobergrenzen für die Gebühren, welche die Betreiber selbst entrichten müssen. Eine SMS wird für diese ab Juli 2022 höchstens 0,4 Cent kosten, ab 2025 0,3 Cent. 1 GB Daten soll von 2 Euro in 2022 bis zum Jahr 2027 auf 1 Euro sinken. Eine solche Datenmenge würde ausreichen, um einen kompletten Spielfilm in mittlerer Qualität zu streamen.