Mit dem Verkaufsstart der ersten Miningkarte zeigt sich, die Lage am Grafikkartenmarkt wird sich demnächst nicht entspannen
Microless hat gestern als erster Anbieter eine Miningkarte von Nvidia zum Verkauf angeboten. Die Palit CMP 30HX 6GB mit Nvidia-TU116-400-Chip kostete umgerechnet stolze 606 Euro. Dafür gibt es 6GB Arbeitsspeicher, die gerade so für Ethereum-Mining ausreichend sind, und eine Hashrate von ca. 26 MH/s. Heute ist die Seite mit dem Angebot wieder offline. Entweder hat man den Verkauf zu früh begonnen oder die Hardware ist bereits ausverkauft.
Eine Nvidia GeForce RTX 3060, mit einer gedrosselten Hashrate von ca. 22 MH/s, sollte um die 600 Euro kosten, wenn sie denn mal verfügbar ist. Nach unverbindlicher Preisempfehlung eigentlich nur 329 Euro. Da aber Nvidia selbst bestätigt hat, dass man (aus Versehen) die Hash-Drossel in einem Beta-Treiber ausgeschaltet hat, ist wohl von einer zukünftigen Leistung von ca. 46 MH/s aus zu gehen. Denn selbst wenn sich der Beta-Treiber von Nvidia nicht verbreitet hätte, zeigt er doch, dass die Hashrate-Bremse nicht in der Hardware oder dem VBIOS der Karte sitzt. Somit gibt es jetzt von Nvidia selbst den Proof of Concept, dass sich die Hash-Bremse der Nvidia-Karten softwareseitig lösen lässt.
Die Lage am Grafikkartenmarkt wird sich also auch über die nächsten Monate nicht verbessern, denn die Mininghardware ist anscheinend viel zu teuer und zu schlecht verfügbar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt einfach nicht. Die bald zwei Jahre alte Nvidia GeForce GTX 1660 Super, von der die CMP 30HX 6GB eine Kopie ohne Anschlüsse ist, kann man derzeit für überteuerte 442 Euro auf Amazon kaufen. Dafür erhält man dann eine Grafikkarte, die sich eventuell besser zum Weiterverkauf eignet als eine Miningkarte.
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