Mit dem AMD 4700S Desktop-Kit kann man die CPU der Sony PlayStation 5 als Teil eines Mini-PC kaufen
Der AMD 4700S ist in China bereits seit April erhältlich, nun bietet AMD den kuriosen Chip auch als Teil eines Desktop-Kit an. Der Prozessor, der in TSMCs 7 nm-Verfahren gefertigt wird, besitzt acht Rechenkerne auf Basis der Zen 2-Architektur bei Taktfrequenzen von bis zu 4,0 GHz sowie 8 MB L3-Cache. Ungewöhnlich ist vor allem, dass 16 GB fest verlöteteter GDDR6-Arbeitsspeicher zum Einsatz kommt – genau wie bei der Xbox Series X und der Sony PlayStation 5.
Dass es sich dabei tatsächlich um den SoC der PS5 handelt zeigt ein CPU-Z-Eintrag, allerdings fehlt der Grafikchip komplett. Das deutet darauf hin, dass AMD mit dem Desktop-Kit Konsolen-APUs mit defekter GPU verwerten will, da sich diese für den Einsatz in einer PlayStation 5 kaum eignen. Dieser Ursprung führt allerdings zu einer stark eingeschränkten PCIe-Bandbreite: Das Desktop-Kit bietet zwar einen x16-Slot, dieser ist aber nur per PCIe 2.0 x4 angebunden, sodass sich das Kit kaum für einen High-End-Gaming-Rechner eignet.
Ohne iGPU muss für den Anschluss eines Displays zwangsläufig eine Grafikkarte verbaut werden, offiziell werden maximal eine GeForce GTX 1060 (ca. 320 Euro auf Amazon) oder eine AMD Radeon RX 590 unterstützt. Das Board im Mini-ITX-Formfaktor bietet insgesamt acht USB-A-Ports, drei davon unterstützen den schnellen USB 3.2 Gen 2-Standard. Auf einen M.2-Slot verzichtet AMD, stattdessen können SSDs über zwei SATA-Ports angeschlossen werden. Informationen zum Preis oder zur Verfügbarkeit des AMD 4700S Desktop-Kit hat das Unternehmen noch nicht bestätigt.
Quelle(n)
AMD, via ComputerBase