Missratene IT-Umstellung: Bankkunden ausgesperrt, Überweisung von fremden Konten möglich
2015 wurde die britische Bank TSB an eine spanische Bank verkauft. Um Kosten zu sparen, sollten auch die Kundendaten der britischen Bank in die Systeme der Bank Sabadell übertragen werden. Diese Migration sollte für Kunden vergleichsweise milde, aber nicht komplett ohne Einschränkungen verlaufen, so sollten bestimmte Transaktionen für maximal 48 Stunden nicht möglich sein.
Eine Woche später ergibt sich ein ganz anderes Bild: Kunden konnten zum Teil nicht mit ihrer Geldkarte zahlen oder sich nicht mehr in das Online-Banking einloggen. Dazu kamen weitere Probleme wie falsch angezeigte Kontostände, ein Kunde schilderte sogar, dass er vollen Zugriff auf das Konto eines anderen Nutzer hatte. Zudem wurden Kunden fälschlicherweise etwa über die Nutzung der eigenen Bankkarte im Ausland informiert, was dann zu zahlreichen Support-Anfragen führte.
Inzwischen hat die Bank selbst eingestanden, dass diese „auf ihren Knien“ sei. Sollte die Migration ursprünglich 100 Millionen Pfund im Jahr einsparen, ist diese Summe nun wohl als Kompensationen an Kunden und möglicherweise als Strafzahlung an die Finanzaufsicht fällig - ganz abgesehen von dem gewaltigen Imageverlust und der Abwanderung von Kunden zu anderen Banken. Wie The Guardian berichtet, soll sich der Traffic einer Seite, die sich mit dem Wechsel der eigenen Bank beschäftigt, bereits verdoppelt haben.