Milk-V Mars CM: Zum Raspberry Pi kompatibles Compute Module mit anderer Prozessorarchitektur
Einplatinenrechner sind auch als sogenannte Compute Modules erhältlich. Dabei handelt es sich um besonders flache Systeme, welche die typischen Ports etwa für Netzwerk und Display in ihren einfach gebräuchlichen Formen vermissen lassen. Solche Module lassen sich mithilfe von angepassten Basisplatinen - also Carrier Boards - aufgrund der kompakten Abmessungen besonders gut in fertige Produkte insbesondere mit flacher Bauhöhe integrierten.
Milk-V bietet mit dem Mars CM nun einen mit dem Raspberry Pi CM4 kompatiblen Einplatinenrechner an. Dabei ist kompatibel eingeschränkt gemeint: Der Formfaktor passt, allerdings basiert der Mars CM nicht nur auf einem anderen SoC, sondern sogar auf einer anderen Prozessorarchitektur. So kommt mit dem StarFive JH7110 ein bis zu 1,5 GHz schneller SoC auf Basis der RISC-V-Architektur zum Einsatz.
Die 55 x 40 Millimeter große Platine bringt einen zwei, vier oder acht Gigabyte großen LPDDR4-Arbeitsspeicher mit, erhältlich sein wird der SBC mit verschieden großen eMMC-Speichern. An Ein- und Ausgängen lassen sich HDMI 2.0, MIPI DSI mit vier Lanes, Audioausgänge und auch Gigabit-Ethernet abgreifen. MIPI CSI steht zur Anbindung etwa von Kameras zur Verfügung - denkbar ist es also, den Mars CM in entsprechenden Projekten auch mit Bilderkennung einzusetzen.
Einmal USB 2.0 kann abgegriffen werden, auch PCIe 2.0 mit einer Lane und einer maximalen Datenübertragungsrate von 5 GBit/s kann genutzt werden. Sensoren und Aktoren können über 28 GPIO-Pins angeschlossen werden, dabei werden sechsmal UART, achtmal PWM und siebenmal I2C unterstützt. Mit elektrischer Energie versorgt wird das Compute Module mit einer Spannung von 5 Volt.
Bei mindestens einem Händler ist das Milk-V Mars Compute Module bereits für einen Preis von 39 Dollar vorbestellbar - dann erhalten Kunden das Modell mit WiFi und Bluetooth, einem zwei Gigabyte großen RAM und einem acht Gigabyte großen eMMC-Speicher. Unterstützt werden sollen unter anderem Ubuntu, Fedora und openSUSE.