Microsoft: Activision Blizzard Milliarden-Deal in Serbien bereits genehmigt, Zugeständnisse für EU-Kommission
Am 8. November hat die Europäische Kommission eine eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft angekündigt. Die Kommission meldete Bedenken an, dass Microsoft mit der geplanten Übernahme von Activision Blizzard den Wettbewerb für Konsolen- und PC-Spiele beeinträchtigen könnte. Die EU-Kommission nannte hier als Beispiel den Verkaufsschlager Call of Duty. Die EU muss bis spätestens 23. März 2023 dazu einen Beschluss erlassen.
Für Verwirrung hatte in der Zwischenzeit ein Tweet von Ricardo Cardoso, stellvertretender Referatsleiter für Interinstitutionelle Beziehungen und Öffentlichkeitsarbeit der Europäischen Union gesorgt. Die Kommission arbeite daran, sicherzustellen, dass Call of Duty auch auf anderen Konsolen, einschließlich seiner eigenen Playstation, spielbar bleibe.
Der Tweet sorgte für große Wellen mit Vorwürfen, die EU-Kommission sei gegenüber Microsoft voreingenommen. Am 12. November ruderte Cardoso dann zurück und betonte, dass er gar nicht in diese Angelegenheit involviert sei und der kritisierte Tweet seine private Meinung darstellte. Zuvor hatte Microsoft allerdings wiederholt betont, dass Call of Duty auch nach einer erfolgten Übernahme von Activision Blizzard auf der PlayStation verfügbar bleiben wird.
Jetzt berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass Microsoft der EU-Kartellbehörde einige Zugeständnisse vorschlagen wird, um den 68,7 Milliarden US-Dollar schweren Megadeal mit Activision Blizzard doch noch erfolgreich abzuschließen. Angeblich will Microsoft der EU unter anderem eine Garantie in Form eines 10-jährigen Lizenzvertrags für die Sony PlayStation anbieten. Reuters zitiert einen Microsoft-Sprecher, der ankündigte, dass man Call of Duty am gleichen Tag auf Xbox und PlayStation verfügbar machen werde. Microsoft wolle, dass Gamer mehr Zugang zu Spielen hätten, nicht weniger.
Laut weiteren Quellen wurde die Milliarden-Übernahmen von Activision Blizzard durch Microsoft bereits von anderen nationalen Wettbewerbsbehörden genehmigt. So sollen unter anderem bereits Saudi-Arabien und Brasilien für ihre Länder bereits grünes Licht zur Übernahme gegeben haben und auch Serbien dem Deal bereits zugestimmt haben.