Micro-LED-Smartphones werden erst in den 2030er-Jahren kommen, Notebooks und Monitore etwas früher
Große Micro-LED-Displays zu bauen ist derzeit noch ein ungelöstes Problem. Vor allem im Massenmarkt lässt sich die Technik noch nicht (bezahlbar) platzieren. Es gibt weder Smartphones noch Notebooks oder gar Monitore mit Micro-LED-Displays, sieht man von dem Einsatz der Technik als Hintergrundbeleuchtung ab. Marketingtechnisch werden diese Displays oft als Micro-LED-Displays bezeichnet, obwohl sie die Besonderheiten der Technik gar nicht zeigen können.
Das Besondere der Micro-LED-Technik ist aber der hell- und vor allem selbstleuchtende Pixel. Im Kleinstbereich gibt es dabei immer wieder größere Fortschritte zu vermelden, sodass der massenhafte Einsatz etwa in VR- oder AR-Brillen sowie Wearables immer näher rückt. Jade Bird Display hat etwa kürzlich über eine Million Candela pro Quadratmeter in der Farbe Rot melden können. Die nächste Herausforderung der Industrie sind RGB-Micro-Displays.
Doch wie sieht es mit größeren Geräten aus? Smartphones, Tablets, Notebook und PC-Monitore wären durchaus interessant. Die MicroLED Association hat dazu eine Roadmap veröffentlicht. Demnach kann man so schnell nicht mit Smartphones rechnen, die Micro-LEDs als selbstleuchtende Pixel verwenden.
Aktuell gibt es keine Entwickler, die aktuell an einem derartigen Projekt arbeiten, so die Association. Dementsprechend wird mit den ersten Prototypen auch erst im nächsten Jahrzehnt gerechnet. Zwischen 2030 und 2033 könnte die Technik so weit sein, um sie erstmals in Smartphone-Prototypen einzusetzen. Sie könnte dann auch mit QLED-Technik konkurrieren. BOE zeigte erstmals auf der Display Week 2023 blaue QLEDs mit guter Darstellung. Wie auch bei OLEDs ist bei QLEDs (nicht zu verwechseln mit QD-LCDs mit LED-Beleuchtung, die Samsung als QLEDs vermarktet) die Farbe blau ein großes Problem.
Früher ist hingegen im Notebook- und PC-Monitor-Markt mit ersten Micro-LED-Displays zu rechnen. Selbiges gilt für Tablets. Mit ersten Forschungsergebnissen rechnet die MicroLED Association zwischen 2026 und 2029. Ab 2030 könnten erste Pilotanlagen mit der Produktion beginnen und bis 2033 sogar erste Premium-Produkte auf den Markt kommen.
Das erinnert an besonders große Micro-LED-Displays wie etwa Samsungs The Wall. In diesem Bereich ist der Einsatz von Micro-LED-Technik bereits machbar, allerdings zu einem sehr hohen Preis, den nur gut betuchte oder Unternehmen bereit sind zu zahlen.
Hauptproblem ist derzeit die Wirtschaftlichkeit der Technik. Der massenhafte Transfer von Micro-LEDs auf einen Träger ist als Beispiel etwa mit Problemen bei der Ausbeute konfrontiert (Yield), was die Produktion verteuert. Auch andere Produktionsprozesse sind in der Forschung. Die jahrzehntealten Techniken LCD und OLED haben hier Vorteile einer bewährten Produktion.
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Quelle(n)
via MicroLED-Info