Mehr Strom aus Wind, aber nicht mehr Windräder
Knapp 90 Millionen Megawattstunden Strom speisten Windkraftanlagen in den ersten drei Quartalen 2023 ins deutsche Stromnetz. Das entspricht knapp 27 Prozent des gesamten erzeugten Stroms.
Im Jahr 2018 lag dieser Anteil bei 21 Prozent, während die Gesamtmenge an erzeugtem Strom zum damaligen Zeitpunkt jedoch fast 10 Prozent höher war als in den nachfolgenden Jahren.
So stieg zwar der Anteil der Windkraft an der gesamten deutschen Stromerzeugung um gut ein Viertel. Absolut nahm der Wert jedoch nur um 14 Prozent zu, also ein Siebtel.
Und auch die Anzahl der Windkraftanlagen erhöhte sich in fünf Jahren um gerade einmal 3 Prozent. Zu 30.200 Windrädern in 2018 kamen bis September 2023 gerade einmal 800 neue Anlagen hinzu, sodass es nun rund 31.000 Stück im ganzen Land gibt.
Ein positiver Trend bleibt
Immerhin konnte die Gesamtleistung der Windkraftanlagen um 16 Prozent anwachsen. Das liegt daran, dass bestehende Windräder gegen neuere und leistungsstärkere Modelle ersetzt wurden. So ergibt sich der ordentliche Leistungszuwachs auch ohne nennenswerte neue Windparks.
Ein Anstieg des Ausbautempos kann aus den Daten ebenfalls herausgelesen werden. Von 2018 bis September 2022 kamen 400 weitere Anlagen hinzu. Allein bis September 2023, also in den folgenden 12 Monaten, erhöhte sich die Anzahl wiederum um 400 Windräder oder 3.500 Megawatt.
Hätte der Ausbau in den Jahren zuvor nicht geschlafen, könnten bereits zwei weitere Großkraftwerke durch Windenergie ersetzt werden.
Aber auch so beläuft sich die Gesamtmenge an Strom, die durch Windräder ins deutsche Stromnetz eingespeist wird, auf knapp zwei Drittel des Stroms, den alle großen deutschen Atomkraftwerke zusammen und im Dauerbetrieb in der gleichen Zeit hätten liefern können. Die Transformation nimmt, wenn auch etwas langsam, Formen an.