Marble Machine 3: Wintergatan covert Animusic – mit echten Metallmurmeln

Im Zuge der Arbeiten an der Marble Machine 3 hat Wintergatan vor einigen Wochen nebenbei ein altes Animusic-Stück gecovert. Genauer gesagt das Stück Future Retro (Original). Dieses Stück wird zwar nicht mit Murmeln gespielt, das war vor allem Pipe Dream, doch das Cover nutzt die Technik dennoch. Mit Prototyp-Komponenten seiner zukünftigen Marble Machine 3 hat er entsprechend einzelne Instrumente bereits aufgenommen und zusammengeschnitten, wie dies in Zukunft vielleicht funktionieren könnte.

Er verwendet für einzelne Instrumente Metallmurmeln, die auf die Instrumente aufschlagen. Prototypenhaft hat er dabei auch schon ein rotierendes Instrumenten-Set zusammengebaut, das aber noch manuell gedreht werden muss. Es ist eine der besonderen Stellen des damaligen Animusic-Videos, das seinerzeit noch auf VHS-Kassette veröffentlicht wurde.

Wintergatan hat zudem einen Mechanismus gebaut, der die Instrumente nach dem Aufschlag der Murmeln teilweise auch nachfedern lässt. So soll es möglich werden mit den "Augen zu hören" – wie in den Animusic-Videos. Die Murmeln bewegen sich für Wintergatan nämlich zu schnell.

Die Animusic-Videos waren seinerzeit eine der Inspirationen für Wintergatan selbst eine mechanische Musikmaschine zu entwerfen. Daraus entstand die erste Marble Machine, die in den letzten acht Jahren gut eine Viertel Milliarde Views auf Youtube erzeugte. Wintergatan war allerdings nicht zufrieden und sparte nicht an Selbstkritik.

Darauf folgte die Marble Machine X, die vieles besser machen sollte. Wintergatan gab nach mehreren Jahren der Entwicklung und fast 200 Youtube-Videos aber ebenfalls den Bau auf. Er verglich die Marble Machine X einmal mit Star Citizen, was den Fertigungszustand anging und nannte sie ein dummes Design trotz der enormen Leistung.

Mittlerweile hat sich um das Projekt auch eine Community entwickelt, die etwa die Marble Machine X für ein Museum restauriert hat und zumindest ein paar Designprobleme behoben hat.

Mit der Marble Machine 3 fängt Wintergatan wieder von vorne an, um grundsätzliche Designfehler der Maschine zu umgehen. Ziel ist eine Musikmaschine, mit der auch Live-Musik möglich ist. Sie muss also nahezu perfekt funktionieren. In vergangenen Tests kam es immer wieder dazu, dass Murmeln die Maschinen verließen. Auf mehrere 10.000 Murmeln sind es nur wenige Stück, für Live-Konzerte ist das aber laut Wintergatan ein Problem.

Noch fehlt für die neue Marble Machine 3 allerdings vieles. Sie ist noch lange nicht so weit wie die Marble Machine X, die immerhin schon als Gesamtsystem Musik abspielen konnte. Wintergatan befindet sich noch in einer Ideenphase, wie das letzte Video zur Entwicklung zeigt.