Magrail: Französische Bahn hat Interesse an Magnetschwebetechnik auf klassischen Schienen
Die französische Staatsbahn SNCF und Nevomo haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterschrieben, die eine Nutzung der Magrail-Technik ergründet, wie Railtech berichtet. Insgesamt drei Arbeitsbereiche wurden für die Kooperation ausgewählt. Eine Möglichkeit wäre etwa, höhere Lasten beim Frachtverkehr umzusetzen, sei es durch höhere Zuladung oder allgemeine Kapazitätserweiterung.
Auch für den Personenverkehr soll sich das System eignen. Zum einen wäre da eine höhere Kapazität auf städtischen Linien, aber auch das Ermöglichen leichterer Fahrzeuge im ländlichen Bereich. Magnetbahnen haben in der Regel ein geringeres Gewicht als klassische Adhäsionsbahnen.
Der Vorteil des Magrail-Systems: Er ist mit dem klassischen Rad-Schiene-System insofern kompatibel, dass die Gleise einem Upgrade unterzogen werden können. Eine entsprechend hochgerüstete Strecke kann sowohl Magnetbahnen als auch ältere Züge aufnehmen. Laut Nevomo sind auf entsprechend ausgerüsteten Strecken bis zu 550 km/h fahrbar. Das entspricht dem aktuellen Stand der Magnetschwebebahn-Technik, wie sie in China und Japan auf eigenen Fahrbahnen entwickelt werden.
Es sind aber auch niedrigere Geschwindigkeiten möglich. Als untere operative Grenze nennt Nevomo 140 km/h.
Ein Mischbetrieb wäre also prinzipiell machbar. Da Magnetbahnen sehr schnell beschleunigen, wäre etwa denkbar, dass diese den Regionalverkehr bedienen, während davor und dahinter etwas langsamere Züge ohne Halt mit alter Rad-Schiene-Technik fahren.
Noch befindet sich das Magrail-System allerdings in einer frühen Testphase. In Polen, dem Heimatland von Nevomo, wurde bereits eine Teststrecke gebaut, die die Technik zunächst bis 160 km/h austesten soll. Wann die Testphase losgeht, ist allerdings noch nicht bekannt.