Magrail Booster: Magnetbahnkomponenten sollen Frachtcontainer auf der Schiene beschleunigen
Eine größeres Problem im gemischten Schienenverkehr ist das unterschiedliche Beschleunigungsverhalten von Güter- und Personenzügen. Nevomos Magrail Booster soll hier für eine Angleichung sorgen und so eine bessere Harmonisierung von Schienengüterverkehr (SGV) und Personenzügen (SPFV) ermöglichen. Nevomo, der Entwickler von Magrail und der Frachtspezialist GATX Rail Europe sind dafür nun eine Partnerschaft eingegangen, um das zu verwirklichen.
Die Idee ist, dass die Waggons einen Booster bekommen, der mithilfe von Magnetschwebetechnik den Zug zusätzlich beschleunigt. Der SGV ist nämlich in der Regel recht gemächlich unterwegs. Um die 100 km/h fahren Güterzüge in der Regel nur. Ein Fernzug kann hingegen sich locker mit der doppelten Geschwindigkeit nähern. Regionalzüge hingegen bewegen sich ungefähr im selben Geschwindigkeitsfeld, da diese häufig stoppen müssen.
Doch der Personenzug kommt unweigerlich näher. Damit dieser überholen kann, muss der Güterzug auf ein sogenanntes Überholgleis und dort zum Stillstand kommen. Das Problem: Ist der Personenzug erst einmal vorbei, muss der Güterzug wieder auf die reguläre Strecke. Durch das hohe Gewicht fährt ein Zug allerdings nur langsam an. Es braucht zum nächsten Zug also eine große Lücke, damit der Güterzug wieder auf die Strecke kann.
Auf diesen Überholgleisen sollen nach Nevomos Vorstellung die Streckenteile des Magrail-Booster installiert werden, die entsprechend ausgestattete Güterwagen zusätzlich zur Lok antreiben. Dafür muss nicht die gesamte Strecke ausgerüstet werden. Das Überholgleis und vielleicht noch ein Rest der Strecke bei der Ausfahrt sollen reichen.
Es ist prinzipiell auch eine Vollausstattung möglich. Auf Verschiebebahnhöfen würde sich dies etwa anbieten, da entsprechend nachgerüstete Waggons als zusätzlicher Vorteil sich selbstständig bewegen könnten und so neue Züge zusammenstellen könnten. Derartig autark fahrende Güterwagen wären eine Alternative zur Sortierung über einen Rollberg.
Die entsprechende Technik soll nun auf der Teststrecke in Nowa Sarzyna, Polen installiert und getestet werden.