Märkte: PC-Hersteller suchen wegen Flutkatastrophe auf dem Graumarkt nach Festplatten
Die Flutkatastrophe in Thailand hat auch die Industriegebiete „Bang Pa-in Industrial Park“ und „Navanakorn Industrial Park“ teilweise vollständig überflutet. Thailändische Zeitungen berichten, dass in einigen Fabriken das Wasser bis zum ersten Stock steht. Besonders hart wurde bei den Festplattenherstellern Hitachi und Western Digital getroffen.
Auf dem Festplattenmarkt sind kaum mehr HDDs der A-Brands und -Sortierung zu finden, daher wollen sich die PC-Hersteller auch auf dem „Graumarkt“ bedienen, heißt es aus Branchenkreisen. Bereits kurze Zeit nach den Produktionsausfällen hatten Spekulanten die HDD-Preise in astronomische Höhen getrieben, mittlerweile sind auch die Preise abseits der regulären Distributionskanäle explodiert.
So stiegen die Preise für eine 500-GByte-HDD auf dem Graumarkt von 45 US-Dollar auf über 100 US-Dollar, die für eine 320er HDD von 35 auf 60 bis 70 US-Dollar. Laut Medienberichten verteuert sich alleine dadurch der PC-Preis eines Rechners um rund 4 bis 5 Prozent. Da aber inzwischen nahezu keine HDDs mehr auf dem Markt zu haben sind, steigen einige weitere Hersteller auf SSDs um.
In Konsequenz der Flutkatastrophe wollen Samsung und Western Digital (WD) laut Branchenberichten im November keine Festplatten mehr nach Taiwan an PC-Auftragshersteller liefern. Samsung braucht die sowieso knappen HDD-Bestände für seine eigenen Rechner, bei WD geht aktuell nichts mehr. Die Lagerbestände werden nach Informationen aus Asien höchstens bis Mitte November reichen.
Einige PC-ODMs befürchten nun, wegen der HDD-Knappheit die Produktion im November einstellen zu müssen. Wegen der Flutkatastrophe entsteht für die Top 5 der Festplattenhersteller ein Loch von 50 bis 60 Prozent beim Liefervolumen für HDDs. Statt 170 Millionen Einheiten werden es dieses Jahr nur 100 bis 110 Millionen Einheiten. Western Digitial wird nach ersten Schätzungen statt 58 Millionen HDD im 4. Quartal lediglich 22 bis 26 Millionen ausliefern können, Seagate 40 Millionen und Hitachi 20 Millionen Einheiten. Toshiba' rechnet mit einem Lieferminus von bis zu 50 Prozent.
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