Mediatek MT6735M vs Mediatek Helio P90 vs Mediatek Helio G70

Mediatek MT6735M

Der Mediatek MT6735M ist ein im 2. Quartal 2015 vorgestellter ARM-SoC (System-on-a-Chip) der unteren Mittelklasse, der primär in Smartphones (hauptsächlich Android) zu finden ist. Er wird in 28 Nanometern gefertigt und verfügt über vier CPU-Kerne auf Basis der 64-Bit-fähigen Cortex-A53-Architektur, die mit maximal 1 GHz takten. Als Grafikeinheit kommt eine ARM Mali-T720 zum Einsatz. Weiterhin integriert sind unter anderem ein Cat.4 LTE-Modem inkl. CDMA2000 sowie ein Video-De- und Encoder für 30fps 1080p Videos. Im Vergleich zum Mediatek MT6735 ist der Prozessor deutlich niedriger getaktet. 

Prozessor

Der Cortex-A53 kann als Nachfolger des beliebten Cortex-A7-Designs betrachtet werden. Neben der von 32 auf 64 Bit verbreiterten Prozessorarchitektur (ARMv8-ISA), die unter anderem die Adressierung von mehr als 4 GB Arbeitsspeicher erlaubt, wurden auch weitere Details wie die Sprungvorhersage optimiert. Insgesamt steigt die Pro-MHz-Leistung dadurch deutlich an und liegt sogar etwas oberhalb eines Cortex-A9-Kernes. Die vier Kerne des MT6735M takten mit bis zu 1 GHz, sodass der MT6735M spürbar langsamer ist als der MT6735. Übliche Alltagsanwendungen wie Browsing bewältigt der Chip mit noch zufriedenstellender Geschwindigkeit.

Grafikeinheit

Die im SoC integrierte integrierte ARM Mali-T720 GPU GPU ordnet sich in der Einstiegsklasse ein und bietet im MT6735M nur 450 MHz Takt. Nur einfache Android-Spiele werden auf Displays geringer bis mittlerer Auflösung flüssig wiedergegeben.

Features

Neben CPU und Grafikeinheit integriert der Chip auch einen Speichercontroller (32 Bit LPDDR3, 6,4 GB/s), diverse Funkmodule (WLAN, Bluetooth, GPS) sowie ein Mobilfunkmodem (GSM, UMTS, GPRS, HSPA+, HSUPA, TD-SCDMA, EVDO, LTE Cat 4). Die integrierte Videoengine bewältigt 1080p HD-Videos mit 30 fps. Kameras werden bis zu einer Auflösung von 13 Megapixeln unterstützt.

Leistungsaufnahme

Der MT6735P wird in 28-Nanometer-Technik gefertigt und sollte unter Last eine niedrige Leistungsaufnahme aufweisen. Damit ist der Chip auch für kleinere Smartphones geeignet.

Mediatek Helio P90

Der MediaTek Helio P90 ist ein ARM-SoC (System-on-a-Chip) der oberen Mittelklasse, der sowohl in Smartphones als auch Tablets (hauptsächlich Android) eingesetzt werden kann. Er wird in 12 FinFET Nanometern gefertigt und verfügt über acht CPU-Kerne in zwei Cluster. Zwei große ARM Cortex-A75 Performance-Kerne mit bis zu 2,2 GHz Taktung und sechs kleine ARM Cortex-A55 Kerne mit bis zu 2 GHz. Weiters integriert der Prozessor ein Cat-12 (600 Mbps DL) / Cat-13 (150 Mbps UL) LTE Modem (4G) und eine PowerVR GM 9446 Grafikkarte. Auch eine AI Processing Unit mit einer Leistung von 1165 Giga-Multiply-Adds pro Sekunde ist laut Mediatek verbaut.

Der ISP unterstützt Kameras mit bis zu 64 MP und 4K Videoaufnahme (H.265 und H.264 Encoding). Der integrierte Speicherkontroller kann per Dual-Channel 8 GB LPDDR4x-1866 Speicher ansteuern. An Festspeicher wird UFS 2.1 unterstützt.

Die durchschnittliche CPU Leistung in unseren Benchmarks mit dem Reno2 Z ist knapp unterhalb des Snapdragon 730 einzuordnen. Dadurch gehört der Chip zu oberen Mittelklasse in 2019.

Der SoC wird im 12nm Prozess bei TSMC produziert und sollte dadurch eine gute Energieeffizienz aufweisen.

Mediatek Helio G70

Der MediaTek Helio G70 ist ein ARM-SoC (System-on-a-Chip) der oberen Mittelklasse, der sowohl in Smartphones als auch Tablets (hauptsächlich Android) eingesetzt werden kann. Er wird in 12 FinFET Nanometern gefertigt und verfügt über acht CPU-Kerne in zwei Cluster. Zwei schnelle ARM Cortex-A75 Performance-Kerne mit bis zu 2 GHz und 6 ARM Cortex-A55 Stromspar-Kerne mit bis zu 1,7 GHz. Alle 8 Kerne können dank Heterogeneous Multi-Processing gleichzeitig genutzt werden. Im Vergleich zum leicht schnelleren Helio G80 sind beim G70 die A55-Kerne und die GPU etwas langsamer getaktet (-100 und -130 MHz).

Weiters integriert der Prozessor ein Cat-7 (DL) / Cat-13 (UL) LTE Modem (4G) und eine ARM Mali-G75MP2 mit bis zu 820 MHz (Peak). Auch die HyperEngine, die man schon vom G80 und vom G90 kennt, ist wieder mit dabei. Das Feature soll die Verteilung der Ressourcen zwischen dem Prozessor, dem Grafikchip und dem Arbeitsspeicher möglichst effizient gestalten, um eine konstante Bildrate über einen langen Zeitraum zu gewährleisten.

Der MediaTek Helio G70 unterstützt bis zu 8 GB LPDDR4X-Arbeitsspeicher bei Taktfrequenzen bis zu 1.800 MHz, eine 48 MP Kamera, Bluetooth 5.0, Wi-Fi 802.11ac und eMMC 5.1-Speicher.

Der SoC wird im neuen 12nm (12FFC) Prozess bei TSMC produziert und sollte dadurch eine gute Energieeffizienz aufweisen.