Lufthansa will keine aktiven Apple AirTags mehr im Gepäck sehen
Airtags sollen auf Lufthansa-Flügen nicht mehr für das Tracking von aufgegebenem Gepäck verwendet werden, wie das Nachrichtenportal Watson auf Nachfrage von der Lufthansa erfahren hat. Zitiert wird eine Lufthansa-Sprecherin, die sagt, dass Airtags Portable Electronic Devices sind und damit unter die Icao-Richtlinien für Gefahrgut fallen.
Auch mit Iata-Regularien würde das übereinstimmen. Elektronische Geräte müssen in jedem Falle deaktiviert sein. Erste Hinweise darauf gab es schon vor einigen Wochen durch eine Recherche der Wirtschaftswoche Ende August. Damals hieß es noch, die Tags seien nicht erlaubt.
Während des Fluges muss die Sendefunktion im Frachtraum also deaktiviert sein. Damit würde sich der Tracker aber nicht mehr zum Orten von Gepäck eignen. Gerade in diesem Sommer wurden die Airtags dafür immer beliebter, denn verloren gegangene Koffer gab es aufgrund von Problemen bei Bodendienstleistern oft genug an Flughäfen. Die Trackingfunktionen der Fluggesellschaften, die per Barcode das Gepäck jeweils an verschiedenen Orten erfassen, sind nicht sonderlich präzise. Insbesondere wenn das Gepäck auf dem Vorfeld gar nicht gescannt wird, wird die Lokalisierung erschwert.
Airtags sind hingegen für Gepäck ziemlich zuverlässig, wie Notebookcheck.com auch aus eigener Erfahrung weiß. Irgendjemand auf dem Vorfeld oder in den Gepäcksortieranlagen der Flughäfen hat eigentlich immer ein iPhone dabei und sorgt damit für Gewissheit, dass das Gepäck dort ist, wo es sein soll.
Bisher fehlt eine tatsächlich einheitliche Regelung. Das zeigte sich vor einigen Monaten auch bei der Lufthansa-Tochter Swiss. Die sagte dem Schweizer Tagesanzeiger, dass es zu Airtags damals noch keine Entscheidung gab. Bei den Fluggesellschaften wurde das zumindest bisher mindestens toleriert. Tatsächlich finden sich kaum weitergehende Informationen zu dem Thema Airtag. Öfter findet man noch das Transport-Verbot von alten 15-Zoll-Macbooks oder Hinweisen zu Samsung-Smartphones aus vergangenen Tagen.
Das zeigt aber auch, dass hier keine ernste Gefahr besteht. Würde dies der Fall sein, gäbe es mehr explizite Verbote und Hinweise auf Airtags
Das hat auch Watson in eigenen Recherchen herausgefunden. Tatsächliche, explizit auf Airtags anwendbare Regularien gibt es nicht. Die Flughäfen und viele Fluggesellschaften gehen damit locker um und auch in den Medien sind die Tracker ein beliebtes Thema, wenn es um Flugreisen geht.
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