London schafft größte Umweltzone der Welt - mit einer Tagesgebühr von über 14,50 Euro für schadstoffreiche Autos
Um die Luftqualität zu verbessern, hat London eine der weltweit radikalsten Regelungen gegen die Luftverschmutzung durch Autos eingeführt. Seit vergangener Woche müssen die meisten Besitzer von nicht konformen Autos - etwa Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß - eine Gebühr von 12,50 Britische Pfund pro Tag zahlen.
Die Ausweitung der Umweltzone ULEZ (Ultra Low Emission Zone) sorgt in Großbritannien für Kontroversen innerhalb der Bevölkerung sowie in der Politik. Denn vor allem die Bewohner der Außenbezirke sind häufiger mit dem Auto unterwegs, da dort der öffentliche Nahverkehr schlechter ausgebaut ist als in den Innenbezirken und die Bewohner zudem oft über ein geringeres Einkommen verfügen.
Jedoch sollen weitere Mittel für einen besseren Ausbau des ÖPNV eingesetzt werden. Andere Aktionen gegen die Umweltverschmutzung durch Emissionen und Feinstaub sind verkehrsberuhigte Zonen und Tempo-30-Zonen.
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Die verschärften Maßnahmen, die in ersten Schritten bereits 2008 unter Bürgermeister Boris Johnson begonnen hatten, wurden vom jetzigen Bürgermeister Sadiq Khan durchgesetzt. Sadiq Khan, der an Asthma leidet, war es ein besonderes Anliegen, die Luftqualität in London zu verbessern, um etwa das Risiko von Lungenerkrankungen, Atemwegsinfektionen bei Kindern und Atembeschwerden im frühen Erwachsenenalter, die zu einem vorzeitigen Tod führen können, zu verringern.
Die neuen Abgaben zielen insbesondere auf Dieselfahrzeuge ab, die häufig schädlichere Konzentrationen von Stickstoffdioxid (NO2) ausstoßen als Fahrzeuge mit Benzinmotor. Seit 2017 ist ein Rückgang der NO2-Belastung zu beobachten, der neben der Ausweitung der ULEZ auch auf eine Zunahme von Elektrofahrzeugen, aber auch von emissionsärmeren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurückzuführen ist. So stieg die Zahl der Elektrofahrzeuge von weniger als 3.000 vor zehn Jahren auf fast 75.000 im ersten Quartal dieses Jahres.
Bürgermeister auf der ganzen Welt nehmen sich ein Beispiel an den Fortschritten der Londoner Umweltzone und führen eigene ein, so auch der Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, der sich kürzlich in einem Artikel im Guardian beeindruckt von den Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung zeigte. Claudia Lopez, die Bürgermeisterin von Bogotá, erklärte bereits 2021:
Die Ultra Low Emission Zone in London diente als Vorbild für das Programm zur Verbesserung der Luftqualität in Bogotá.
Quelle(n)
Bloomberg | Teaser-Bild: Bing AI | Bild 2: Mayor of London, Inner London Ultra Low Emission Zone - Ein Jahresbericht | Bild 3: Department for Transport