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Lithium-Knappheit bedroht Elektrofahrzeug-Boom: Automobilhersteller versuchen Batterieproduktion zu sichern

Lithium-Knappheit bedroht Elektrofahrzeug-Boom: Automobilhersteller wollen Batterieproduktion sichern (Bild: Bing AI / Dall-E)
Lithium-Knappheit bedroht Elektrofahrzeug-Boom: Automobilhersteller wollen Batterieproduktion sichern (Bild: Bing AI / Dall-E)
Die steigende Nachfrage nach Elektroautos hat zu einer Verknappung von Lithium geführt. Viele westliche Autokonzerne, darunter Ford und General Motors, wollen nicht hinter Tesla zurückbleiben und erschließen nun selbst neue Minen, um den wichtigen Batterierohstoff abzubauen und aufzubereiten.

Die etablierten Bergbauunternehmen verfügen nicht über genügend Lithium und andere Materialien wie Nickel und Kobalt für die Herstellung von Batterien, wenn der Absatz von Elektrofahrzeugen weiter steigt. So plant General Motors, bis 2035 nur noch Elektroautos zu verkaufen, und 2023 stieg der Absatz von Elektroautos, Elektro-Pickups und Elektro-SUVs in den USA um rund 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Um nicht weiter hinter Tesla und chinesische Autokonzerne zurückzufallen, investieren westliche Konzerne Milliarden in Lithium-Bergbauunternehmen in teilweise politisch instabilen Ländern mit unzureichenden Umweltschutzbestimmungen. Lithium ist zwar reichlich vorhanden, aber nicht immer einfach abzubauen.

In der Vergangenheit war es Aufgabe der Batteriehersteller, sich um die Beschaffung des benötigten Materials zu kümmern, doch aufgrund der Materialknappheit sehen sich derzeit Dutzende von Automobilherstellern gezwungen, Lithium selbst zu kaufen und an die Batteriehersteller zu liefern.

Risiko eines plötzlichen Preisverfalls

Die aktuelle Situation erinnert ein wenig an die Zeit vor rund 100 Jahren, als Autohersteller wie Ford den Rohstoff für ihre Reifen auf eigenen Kautschukplantagen in Brasilien gewannen. Durch den zunehmenden Wettbewerb ist der Lithiumpreis seit 2022 stark angestiegen und zudem gibt es US-Subventionen nur, wenn der Batterierohstoff in Nordamerika oder von Handelsverbündeten abgebaut wird.

Durch die intensive Erschließung neuer Minen könnte der Bedarf zwar irgendwann wieder gedeckt sein, was jedoch zu einem starken Preisverfall führen könnte. Dennoch kaufen die Unternehmen lieber jetzt zu hohen Preisen ein, als in der Entwicklung zurückzubleiben und die durch den Klimawandel steigende Nachfrage nach E-Autos nicht bedienen zu können. Die meisten neuen Minen befinden sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium, weshalb nicht mit einem baldigen Preissturz zu rechnen ist.

Dirk Harbecke, Geschäftsführer von Rock Tech Lithium, einem Zulieferer von Mercedes-Benz, erklärt, dass dies ein notwendiger Schritt für die Automobilhersteller sei:

I do not think that this is a risky strategy. I think it’s a necessary strategy.

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Autor: Nicole Dominikowski,  2.07.2023 (Update:  2.07.2023)